Europaweit wird der finanzielle Schaden durch gestohlene Fracht auf rund 8,2 Mrd. Euro jährlich geschätzt. Bosch sorgt jetzt mit Hightech-Kameras und Zugangsschleusen für mehr Sicherheit an Lkw-Parkplätzen. Der Aufwand ist nicht unbeträchtlich.

Diebe nutzen die Situation meist nachts, wenn der Lkw parkt und der Fahrer schläft. Konsumgüter oder Autoteile zählen ebenso zu begehrten Gütern wie Schmuck, Edelmetalle oder Nahrungsmittel. Ein neues Parkareal bei Köln erfüllt jetzt mit einem sogenannten TAPA-Level-2-Zertifikat hohe Standards. Angesichts eines massiven Mangels von rund 400.000 sicheren Parkplätzen, die europaweit benötigt würden, scheinen die 40 Plätze, die bei Frechen zur Verfügung stehen, zunächst bescheiden. Allerdings sind über die Plattform von Secure Truck Parking insgesamt bereits 60 Parkplätze mit rund 1000 Stellplätzen erreichbar. Die Tendenz ist steigend und Bosch sieht sich kontinuierlich auf der Suche nach weiteren Kooperationspartnern. Die Plätze können jeweils über eine «Secure Truck Parking-App» von den Speditionen reserviert werden.

«Der Lkw-Parkplatzmangel entlang deutscher Strassen ist leider täglich zu beobachten. Jeder hat schon die Schlangen von unsicher parkenden Lkw entlang der Autobahnen gesehen. Dass sich Diebe die prekäre Situation zunutze machen, bekommen Unternehmen wie wir zu spüren, die Waren durch ganz Europa transportieren», erklärt Rein de Vries, Senior Manager Security bei Samsung SDS.«Sichere Lkw-Parkplätze, wie sie in Frechen entstanden sind, sind wichtig für unsere Warentransporte.»

Mehr als 20 Sicherheitskameras mit intelligenter Videoanalyse von Bosch überwachen die vier beschrankten Ein- und Ausfahrten sowie das Parkplatzgelände. Zusätzlich sorgt eine Personenschleuse dafür, dass nur befugte Personen das Gelände betreten können.

«Wir haben im Auftrag des Arealbetreibers als Generalunternehmen eine zertifizierte Komplettlösung für den Autohof umgesetzt, die Fahrer und Fracht gleichermassen schützt», erklärt Bosch-Projektleiter Uwe B. Herrmann. «Der Parkplatz ist nun sicher umzäunt, energiesparend beleuchtet, beschrankt und mit intelligenter Technik ausgestattet.»

Fotos: Bosch

Mithilfe von KI-basierter Videoanalyse erkennen die Sicherheitskameras Gefahren und unerwünschte Bewegungen und schlagen bei der Bosch-Videoleitstelle Alarm. Verbaute Audiotechnik in den Videokameras ermöglicht es den Leitstellenmitarbeitern, unmittelbar mit Personen auf dem Gelände in Kontakt zu treten und bei Bedarf Sicherheitskräfte oder die Polizei zu benachrichtigen. Regelmässige «virtuelle Wächterrundgänge» rund um die Uhr runden das Sicherheitskonzept ab. Effizient und digital funktioniert auch die Buchung: Über eine digitale Nummernschilderkennung können Lkw-Fahrer, die per App gebucht haben, die Schranke passieren und auf das Gelände fahren.

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