Insgesamt 3029 Besucher wurden an den zwei Tagen der parallel aufgegleisten «Logistics & Automation 2024» sowie «Empack» in Halle 3.0 der Bernexpo gezählt. Zwar waren die 3621 vom Vorjahr hier nicht einholbar, klar indes auch das Lob für die hohe Qualität bei Ausstellern und Branchenteilnehmenden.
Als Kompaktpaket war die «Logistics & Automation» erneut Dreh- und Angelpunkt für die (Intra-)Logistik-, Transport- und Automatisierungsbranche. Ohne die enge Kooperation mit Verbänden wie GS1, Swiss Supply, SVBL, Astag, ILS, Swiss Venture Club wie auf Seiten der «Empack» auch das Schweizerische Verpackungsinstitut (SVI) wäre das branchenübergreifende Zusammentreffen zwischen Anbietenden, Verbänden und Experten allerdings ebenfalls schwer denkbar.
Bereits am Vortag hatte Stefan Voegele, Head of Cluster bei Easyfairs, auf die Vorbildfunktion der Branchen-Plattform abgehoben, die im Rahmenprogramm sowohl gesellschaftliche als auch industriepolitische Schwerpunkte setze. «Anlässlich der ‘Logistics & Automation’ haben wir die grossen Themen Automatisierung, Digitalisierung, Robotik aber auch Nachwuchsförderung in den Fokus gerückt. An der Doppelmesse konnten wir dies unter dem Motto ‘Discover, learn & connect’ sehr gut vernetzen und präsentieren. Darauf sind wir sehr stolz.»
Die «Logistics Talks» in Kooperation mit den Verbandspartnern GS1 Switzerland und Swiss Supply gerieten wieder zum besonderen Highlight und präsentierten ein breites Spektrum an Trendthemen und Fachwissen. Bis zum letzten Augenblick – und oft genug darüber hinaus - fanden spannende Diskussionen zu aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Zukunftstrends, Mitarbeitersicherheit, Nachhaltigkeit und Nachwuchsförderung statt.
Auf ausgesprochen positives Echo stiess das neu ins Leben gerufene Nachhaltigkeitsprogramm ‹Act for the future›. Voegele: «...bedeutet konkret, unsere Veranstaltungen noch nachhaltiger zu gestalten, also zum Beispiel keine Hallenteppiche mehr, die sonst nach zwei Tagen entsorgt werden müssten oder keine gedruckten Besucherinformationen mehr - dafür haben wir unsere übersichtliche Messe-App entwickelt».
Foto: klk.
Für Aussteller, die in Form eines «Rebooking» gleich wieder einen Stand für das nächste Jahr buchen, galt wie im Vorjahr eine besondere Aktion. Die Pflanzung eines Baumes für jeden Aussteller, der bereits jetzt für 2025 in Zürich zusagt. Im Rahmen der Aktion, die bei den Ausstellern sehr gut ankam, wurden bereits über 130 Bäume gesetzt.
Allgegenwärtig nach wie vor das Thema des Fachkräftemangels. Daniel Moser von der Strategieberatung Movement’32 am Medien-Roundtable: «Überall fehlen Fachkräfte. (...) Wir zeigen, wie wir in den nächsten zehn Jahren Fachkräfte für die Supply-Berufe gewinnen wollen». Bei den Logistics Talk stellten sich drei Unternehmen mit völlig unterschiedlichen Ansätze zur gezielten und erfolgreichen Acquise von beruflichem Nachwuchs vor. Moser: «Die gesamte Supply Chain soll und will hier gemeinsam auftreten, um in diesem Bereich voranzukommen.»
Kristina Nadjarian, Marketing & Content Managerin Switzerland bei beiden Messen: «Ich habe mich sehr über die vielen Fachbesuchenden gefreut, die unsere ausstellenden Firmen, Verbände und Partner getroffen haben. Auch die Vortragsflächen der ‹Logistics Talks› waren ein sehr gut besuchtes Highlight für die Teilnehmenden. Das ist für mich stets der besondere Moment nach all der Vorbereitung: den Erfolg und das positive Ergebnis live zu sehen und mit allen Sinnen zu erleben. Nun geht es bereits an die Planung der nächsten beiden Fachmessen 2025, dann wieder in Zürich.»
Für die Schweizerische Post lobt Stephanie Zbären, sei die Präsenz in Bern sehr spannend und wertvoll gewesen. «Dabei war der Parallel-Auftritt mit der Empack quasi sinnbildlich, da wir als Post ebenso die Schweiz mit der Welt verbinden. Nicht nur auf der IT-Seite, sondern auch auf der Transport- und Logistik-Seite für unsere Kunden.»
Bei der Astag wurde darüber debattiert, wie es mit LSVA III weitergehen soll und am Networking-Apéro des Master Club zusammen mit dem Club der Logistikleiter von GS1 die Transport- und Logistikbranche näher zusammengebracht, berichtet Franco Digirolamo vom Schweizerischen Nutzfahrzeugverband.
Zu den Highlights bei GS1 Schweiz zählten die Werbung für das ‹Lean and Green›-Programm im Bereich Nachhaltigkeit, die Einführung neuer Supply-Chain-Standards zur Automatisierung des digitalen Lieferscheins, die Teilnahme am ‹Logistiknetzwerk Logistikleiterclub Schweiz›, ein spezialisiertes Schulungsangebot für Logistikfachleute sowie die GS1-Logistikmarktstudie. Jan Eberle, Head of Industry Engagement Logistics bei GS1 Schweiz: «Die ‹Logistics & Automation› ist eine gute Gelegenheit, die verschiedenen Akteure der Branche zu treffen, sich auszutauschen und neue kennenzulernen.»
Andere profitierten von der direkten Vorstellung robotisierter Produkte aus dem Bereich der Automation.«Wir haben uns sehr gefreut, an der ‹Logistics & Automation 2024› das neue Flexi-Shuttle-Lager präsentieren zu dürfen, das vor Kurzem im neuen Imbach-Logistikcenter in Luzern in Betrieb genommen wurde», sagt Corinne Galliker, Verkaufsleiterin beim gleichnamigen Transport-Dienstleister. Dass in diesem Shuttle-Lager bis zu 130'000 Behälter vollautomatisch und effizient versorgt werden können, stelle für die gesamte Galliker-Gruppe einen wichtigen Entwicklungsschritt dar.
«Für uns», meint Rolf Huber, Schweiz-Geschäftsführer von Still, «war es wertvoll, hier in Bern unsere neusten Mobile-Robotics- und Intralogistik-Lösungen zu zeigen». Das Messekonzept habe positiv überrascht. So, wie auch die Zahl äusserst kompetenter Besuchender und wirklichen Entscheidungsträger am Stand. Der gemeinsame Auftritt mit Dematic an der Messe in Zürich 2025 sei sicher.
Die nächste Ausgabe der «Logistics & Automation» wie auch der Empack findet am 22. und 23. Januar 2025 in der Messe Zürich statt.
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