Seit 2015 hat Dachser Switzerland immer wieder Sendungen für den schweizerischen Hersteller von Netzstrom-Adaptern «WorldConnect» übernommen, die vor allem in Duty-free-Shops, an Bord von Airlines und im Einzelhandel gefragt sind. Jetzt wurde die Logistik neu geordnet.
Wer seinen Reiseadapter zu Hause vergessen hat, merkt das spätestens dann, wenn Smartphone, Laptop oder die elektrische Zahnbürste nur noch so lange funktionieren, wie der Akku hält. Viele Länder heisst viele Normen, weswegen nicht jeder Stecker in jede Steckdose passt. Reiseadapter lösen das Problem.
Weltweit führender Premium-Hersteller der kleinen Helfer ist die WorldConnect AG. Unter der Marke SKROss vertreibt sie qualitativ hochwertige Adapter mit dem patentierten Länderschiebersystem für Anschluss in über 150 Ländern. Zu den Produkten und Reise-Accessoires des Unternehmens gehören zudem mobile Aufladestationen (Powerbanks), USB-Ladegeräte sowie diverse andere Lade- und Synchronisierungskabel.
Die Produkte haben einen langen Weg hinter sich, bevor sie in den Verkauf kommen. Die Produktion ist Aufgabe der ehemaligen WorldConnect AG-Muttergesellschaft Noventa in Thailand. Nach Europa gelangen die fertigen Adapter meist per Schiff.
Chr.Ernst
Seit Januar 2020 werden auch die Einlagerung und Distribution der Waren in Europa, direkt vom Hamburger Hafen aus, von Dachser abgewickelt.
«Für WorldConnect haben wir ein integriertes Logistikkonzept entwickelt, das verschiedene Dienstleistungen zusammenbringt», erklärt Samuel Haller, Country Manager Air & Sea Logistics Dachser Switzerland. Die interkontinentale Lieferkette mit verschiedenen Verkehrsträgern, Standorten und Ansprechpartnern in den einzelnen Ländern zu koordinieren, sei eine komplexe Aufgabe.
Dies spiegelt sich auch in der Vielzahl der beteiligten Dachser-Standorte. Den Export der Reiseadapter, von der Abholung aus den Fabriken in Thailand über die Exportverzollung bis hin zur Hafen-Verladung nach Europa, organisiert die Seefracht-Exportabteilung von Dachser Thailand. «Wir bündeln die Aufgaben für den Kunden im Sinne von Effizienz und Transparenz», sagt Jesper Larsen, Managing Director Air & Sea Logistics South East Asia von Dachser. «Auch die Koordination der Abholungen erfolgt dabei durch Dachser Thailand. Dies ermöglicht uns dann auch eine nahtlose Anbindung an das europäische Landverkehrsnetzwerk von Dachser.» In Hamburg werden die Waren schliesslich von Dachser abgeholt und zum Ware-house am Hafen gebracht. «Ein Prozess wie aus einem Guss», so Larsen.
Mehrwert schaffen
Im Hamburger Warehouse übernimmt Dachser mehrere Value Added Services. So werden die lose gestauten oder in Einzelfällen auf Industriepaletten gestapelten Kartons entladen und auf Euro-Paletten sortiert.
Der Grossteil der Sendungen wird später über das Landverkehrsnetz von Dachser und über KEP-Dienstleister zu über Tausend SKROss-Verkaufsstellen in ganz Europa transportiert. Ein kleiner Teil der Produkte verlässt Hamburg auch wieder per Schiff nach Übersee. «Durch das enge Zusammenspiel verschiedener Logistikdisziplinen begegnen wir gemeinsam den Herausforderungen, die sich aus der Disruption der globalen Supply-Chain ergeben», sagt Samuel Haller. Insbesondere die Pandemie habe für erhebliche Verzögerungen in den Lieferketten gesorgt. «Um das auszugleichen, muss alles ineinandergreifen. So erreichen wir eine möglichst hohe Effizienz», bestätigt Ralf Hansen, General Manager von Dachser in Hamburg, unter dessen Leitung die Dienstleistungen im Warehouse und der Landtransport organisiert werden.
Die Gesamtsteuerung von Seiten Dachser erfolgt über das Schweizer Team von Samuel Haller. «Es hat Vorteile, nicht nur mit Menschen zu tun zu haben, die man bloss vom Telefon kennt, weil sie Hunderte Kilometer entfernt sitzen. Es ist schon besser, jemanden bei sich in der Nähe zu wissen, der Probleme lösen kann und zu dem es vor allem auch einen persönlichen Kontakt gibt», so Christian Ernst, Co-CEO bei WorldConnect mit Sitz im Kanton St. Gallen.
Nähe war ein weiteres Argument für die Entscheidung, die Logistik mithilfe von Dachser neu zu ordnen. Der Lagerstandort direkt am Hamburger Hafen erspart unnötige Wege und erhöht die Geschwindigkeit der Lieferungen. «Durch eine Verschiebung des Lagerstandorts aus Österreich nach Hamburg konnten wir grosse Kosteneinsparungen im Container-Nachlauf realisieren und zudem die Ökobilanz der WorldConnect AG merklich verbessern. Dank des Dachser Stückgutnetzwerks in Europa sowie der weltweiten Luft- und Seefracht-Netzwerke konnten wir ausserdem die Laufzeiten verbessern,» fasst Haller die Vorteile zusammen.
«Die Produkte sind nun einige Tage früher im Lager und damit schneller beim Kunden», ergänzt sein Hamburger Kollege Hansen. Bei einem Premium-Produkt sei dies besonders wichtig. «Unser Ziel ist es, unseren Kunden auch bei der Logistik einen höheren Standard zu bieten als bei Massenware», betont Violeta Radisavljevic, Supply Chain-Chef bei WorldConnect. Die Zusammenarbeit mit Dachser habe sich als strategisch und ökologisch sinnvoll erwiesen.
A.Heintze
www.dachser.ch
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