SSI Schäfer VOG1

 

Nicht im «Hau-Ruck-Verfahren» in die Automatisierung einzusteigen, sondern sukzessive und mit Bedacht vorzugehen, empfiehlt SSI-Projektmanager Jürgen Ringelmann. So, wie die österreichischen Lebensmittel-Grosshändler der VOG. Sie entschieden sich, erst in Teilbereichen Erfahrungen zu sammeln.


Die VOG wurde 1916 als Einkaufsgemeinschaft von 21 oberösterreichischen Lebensmittel-Grosshändlern infolge einer Zuckerversorgungskrise während des ersten Weltkrieges in Linz gegründet. Der Grundsatz «Handel ist Wandel» beschreibt die Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Markt- und Kundenanforderungen als wichtigen Stützpfeiler.

 

M.Ritzberger

 

Das Serviceunternehmen des Handels betreibt ein grossflächiges Logistikinfrastrukturnetz mit zwölf eingebundenen Tochtergesellschaften. Lagerhäuser, die als Drehscheiben für die Verteilung von Waren an mitteleuropäische Kund:innen dienen, befinden sich unter anderem in Österreich, Polen, Tschechien und Ungarn. Koordiniert werden die Logistikaktivitäten der gesamten Gruppe durch den hauseigenen Speditions- und Verpackungs-Dienstleister «Vogtrans».

Am Bedarf orientiert

«Transparenz über sämtliche Bestände wird aufgrund der steigenden Anforderungen an die Produktrückverfolgbarkeit immer wichtiger», so Matthias Ritzberger, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied bei VOG. Mit Blick auf ein überzeugendes Lösungskonzept von SSI Schäfer, das sich deutlich vom Wettbewerb abhob, wurde Anfang 2021 beschlossen, den nächsten Schritt mit SSI Schäfer zu gehen.

SSI Schäfer_VOG_VorzoneBidirektionale Vorzone. 

 

Das Konzept sah den Neubau eines weiteren manuellen Lagers sowie eines vollautomatischen Paletten-Hochregallagers vor. Beide waren in die vorhandenen Strukturen am Standort Linz zu integrieren und bestmöglich mit dem Bestand zu verknüpfen. «Mit dem Hochregallager haben wir erstmalig in eine vollautomatische Anlage investiert», berichtet Matthias Ritzberger. Ziel war es, eine beschleunigte, fehlerminimierte Bereitstellung der angeforderten Güter bei erhöhter Ressourcenunabhängigkeit zu erreichen. Darüber hinaus sollten Prozesse optimiert, und eine höhere Lagerdichte erzielt werden. Ritzberger: «Das Konzept von SSI Schäfer hat unmittelbar überzeugt.»

Flexibilität gewahrt

«Um konstante und effiziente Abläufe zu gewährleisten und sich zukunftssicher aufzustellen, ist es ein guter Rat, Schritt für Schritt in die Automatisierung einzusteigen», sagt Jürgen Ringelmann, Projektmanager bei SSI Schäfer. «Unternehmen können, so wie VOG es vormacht, in der Automatisierung von Teilbereichen erste Erfahrungen sammeln und ihre ganz eigenen Prioritäten für die Zukunft setzen.» Nach einer Bau- und Installationsdauer von gerade einmal zwei Jahren fand die Inbetriebnahme planmässig Anfang 2023 statt.

 

SSI_Schäfer_VOG_outsideFotos: SSI Schäfer

 

Die Vorzone des Paletten-Hochregallagers ist über eine neu integrierte, bidirektionale Fördertechnik mit einer Bestandshalle verbunden, über die sich Waren flexibel zu- und abführen lassen. Fördertechnisch angeschlossen ist ausserdem ein Versandgebäude. Das Hochregallager dient primär der Bevorratung von Rapsöl der Eigenmarke «Rapso» sowie Konserven und Qualitätswein aus eigener Produktion. Es bietet Platz für 11.000 Paletten bei doppeltiefer Einlagerung durch vier energieeffiziente Regalbediengeräte vom Typ SSI Exyz. «VOG hat sich bewusst für die Inhouse Bauweise entschieden», weiss Jürgen Ringelmann. «So behält sich der Kunde alle Optionen offen, wie er die Anlage eventuell in 20 bis 30 Jahren nutzen will.» Zusätzliche 11.000 Stellplätze für Paletten sind in einem weiteren, ebenfalls neu errichteten manuellen Lager mit 15 Gassen entstanden. Die erforderlichen Regalzeilen wurden parallel aus einer Hand geliefert und installiert.

 

Präventive Wartung

 

Zum Einsatz kommt bei VOG erstmals auch die Logistiksoftware WAMAS. Das Materialflusssystem steuert und optimiert fortwährend die Prozesse im vollautomatischen Paletten-Hochregallager vom Wareneingang bis zum Warenausgang und im Echtzeit-Abgleich mit dem WAMAS WCS (Warehouse Control System), das die Aufträge jeweils freien Kapazitäten in den Bereichen Fördertechnik und Kommissionierung zuordnet. Auf diese Weise lassen sich neben kurzfristig anberaumten Eilaufträgen auch Spitzen effizient abwickeln. Je nach Auftragsstruktur ist das System in der Lage bis zu 180 Paletten je Stunde zu handeln.

SSI_Schäfer_VOG_WarenausgangWarenausgang

 

Dank der präventiven Wartung durch SSI-Service-Techniker könne die Anlage auf permanent hohem Leistungsniveau betrieben werden. Tritt eine Störung auf, wird über die Hotline rasch und effizient remote unterstützt. Alternativ kann auch auf eine Augmented Support Lösung zurückgegriffen werden - ein mobiles Video-Kommunikations-System, bei dem das Geschehen in Echtzeit übertragen wird und Techniker bei der VOG sofort mit der Ermittlung des Problems beginnen können.

«Unsere Erfahrungen mit dem Automatiksystem in Linz sind seit dem Go-Live durchweg positiv», betont VOG-CEO Ritzberger. «Die Anlage muss nicht immer unter Volllast laufen, das spart Energie. Sie kann aber dank des skalierbaren Puffers in kürzester Zeit hochgefahren werden, um die Durchsatzleistung deutlich zu steigern.» Auch bei der Bestandsführung sei man dank softwarebasierter permanenter Inventur auf der sicheren Seite, sodass Nachschub jederzeit rechtzeitig geordert werden kann.

 

www.ssi-schaefer.com