Es klingt ein wenig verquast: «GAIA-X 4 KI» ist Teil der nach der Urmutter aus der griechischen Mythologie benannten neuen Dateninfrastruktur für Europa, und soll mit den riesigen Datenmengen, die bei Planung, Bau und Betrieb von Fahrzeugen anfallen, eine Art digitalen Zwilling für die Strasse schaffen.

«Wir brauchen die KI, weil technische Systeme immer anspruchsvoller werden», sagt Projektkoordinator Sascha Knake-Langhorst vom DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik in Braunschweig. «KI ist die Schlüsseltechnologie, die der wachsenden Komplexität eine Antwort entgegensetzt.» Dabei gehe es nicht nur um die Analyse, sondern ausserdem um neue Möglichkeiten vor allem im Bereich der Automatisierung – zum Beispiel beim automatisierten und vernetzten Fahren: So könne eine KI dabei helfen, die Umgebung eines Fahrzeugs zu erkennen und zu deuten. Auch bei Fertigungsprozessen gewinne das Thema KI immer grössere Bedeutung. Dabei könne eine KI nur dann erfolgreich entwickelt werden, wenn sie auf eine hochwertige und grosse Datenmenge zurückgreife. Auf dieser Basis laufen das Training und die Tests der Algorithmen.

Bilder: DLR

 

16 Partner aus Industrie und Forschung arbeiten in dem Projekt GAIA-X 4 KI. Es läuft bis Mitte 2024, hat ein Budget von 18 Millionen Euro und wird durch das deutsche Wirtschaftsministerium gefördert. Professor Frank Köster, Gründungsdirektor des DLR-Instituts für KI-Sicherheit in Sankt Augustin und Ulm, ist überzeugt, dass mit einem funktionierenden Netzwerk das automatisierte Fahren und eine vernetzte Produktion schneller voranzutreiben sein werden. «Wir können auf sichere Künstliche Intelligenz nicht verzichten, wenn wir automatisiert fahren und vernetzt produzieren wollen», so Köster.

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