Foto: HHLA

Während die Hamburger Bürgerschaft am Donnerstag «live» über den Einstieg der mit ihrem Hauptsitz in Genf ansässigen Mediterranean Shipping Company MSC bei der städtischen HHLA debattierte, sorgt der Terminalbetreiber rein fachlich auch durch das Vorantreiben der Wasserstoff-Technologie für Gesprächsstoff. 

Im Cluster Clean Port & Logistic will die HHLA zusammen mit 50 weiteren Unternehmen die Marktreife der H2-Technologie durch Anwendungen im Realbetrieb beschleunigen. Bereits Anfang des Jahres wurde Linde Engineering mit dem Bau einer Wasserstoff-Tankstelle als Teil eines Testcenters für wasserstoff-betriebene Hafenlogistik auf dem Container Terminal Tollerort (CTT) beauftragt.

Schon 2020 wurde das HHLA Hydrogen Network gestartet. Es bildet den Rahmen für alle Wasserstoff-Aktivitäten der HHLA. 2022 folgte das Clean Port & Logistics Innovation Cluster (CPL). Gemeinsam mit internationalen Firmen aus verschiedenen Sektoren von der Containerlogistik bis zur Fahrzeugindustrie werden Aspekte der Nutzung von Wasserstoff erforscht und erprobt. Wasserstoff-Technologie werde künftig nur eine von mehreren Anwendungen zur kohlenstoffdioxidneutralen Energie-Technik sein, sagt Monja Grote, Projektleiterin im Hydrogen Network im hauseigenen Magazin der HHLA.

Abb.: HHLA-Magazin

«Überall da, wo man sinnvoll elektrifizieren kann, sollte man das auch tun. Es gibt aber zahlreiche Sektoren, in denen diese Elektrifizierung nicht so einfach möglich ist – hier spielen wasserstoffbasierte Lösungen ihre Stärken aus». Als ein Beispiel aus dem Bereich der Hafenlogistik nennt sie Großgeräte für die Containerlogistik wie Van-Carrier. Diese hochbeinigen Containertransporter haben schon länger elektrische Fahr- und Hubmotoren. Den Strom dafür liefern bisher mit einem Generator gekoppelte Dieselmotoren, sogenannte Gensets. Künftig soll eine Brennstoffzelle Wasserstoff elektrochemisch in Strom wandeln und damit die Motoren antreiben.

Wie das konkret aussehen könnte, zeigt sich an der Wasserstoff-Tankstelle, mit der Linde Engineering beauftragt wurde, und in dem Fahrzeuge komprimiertem Wasserstoffgas versorgt werden sollen – ein Teil des Cluster-Testbetriebs der Clean Port & Logistics, der für die Jahre 2023 bis 2025 vorgesehen ist.

Live-Stream des NDR

Herzstück der Tankstelle ist ein Ionischer Kompressor, der den Wasserstoff energieeffizient auf 450 bar hochverdichtet. Geräte wie Straddle Carrier, Leercontainerstapler, Gabelstapler, Reachstacker, Terminalzugmaschinen und Trucks können dann effizient mit Wasserstoff betankt werden. Das Projekt wird vom Bundesverkehrsministerium gefördert.

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