Erstmals hat ein batteriebetriebener FLIRT des Bahnherstellers Stadler den City-Tunnel in Leipzig durchquert. Dort ist die Strecke natürlich elektrifiziert – aber nicht, wenn es weiter auf´s Land hinausgeht. Der Hybridzug darf deshalb mehrfach zwischen Oberleitungs- und Akku-Betrieb wechseln.
Eigentlich kein Kunststück. Aber dort, wo es immer noch an der Infrastruktur mangelt, erspart der umschaltbare Antrieb umständliches Umkoppeln und lästige Zeitverluste. So fuhr Stadler Im Auftrag des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) auf der Strecke von Delitzsch über Leipzig nach Döbeln und zurück mit den alternativen Antrieben, die im Leipziger S-Bahn-Netz reibungslos funktionieren sollen. Die FLIRT-S-Bahn durfte dabei auch erstmals den Leipziger City-Tunnel durchfahren. «Dieselbetriebene Züge sind im City-Tunnel nicht zugelassen und damit für das MDSB-Netz ungeeignet. Somit stossen wir überall dort an Grenzen, wo Strecken nicht elektrifiziert sind. Das soll sich ab 2025 ändern. Mit einem Batteriezug ist die Fahrt dann nicht mehr in Borsdorf beendet, sondern geht bis Grimma und Döbeln weiter – und das auch noch umweltfreundlich ohne CO2-Emissionen», sagt Kai Emanuel, ZVNL-Vorsitzender und Landrat des Landkreises Nordsachsen. «Wir werden die derzeitige Diesel-Flotte auf der Strecke Leipzig-Grimma-Döbeln durch Batteriezüge ersetzen.»
Fotos: Stadlerrail
Jure Mikolčić, CEO Stadler Deutschland: «2019 hat Stadler die erste technologieoffene Ausschreibung über die Lieferung von 55 Batteriezügen für den Einsatz in Schleswig-Holstein gewonnnen und arbeitet kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Technologie. Stadler hat das klare Ziel, seine Marktführerschaft im Bereich der alternativen Antriebe mit Batterie- und Wasserstoffantrieben auch über Deutschland hinaus auszubauen.»
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