Fluglotsenausbildung

Um bis zu 95 Prozent ist der Flugverkehr im schweizerischen Luftraum 2020 zurückgegangen. Nachdem sich die Flugsicherung Skyguide zu 80 Prozent aus Überflug- und Landegebühren finanziert, sanken auch die Erträge der Fluglotsen. Ein dramatischer Verlust von 164 Mio. ist die Folge.

Der Betriebsertrag von Skyguide brach im vergangenen Jahr um 36 Prozent auf 280 Mio. Franken ein. Im Vorjahr hatten sich die Einnahmen noch auf 438,7 Mio. Franken belaufen. Der Betriebsaufwand blieb mit CHF 439,4 Mio. praktisch gleich. Ohne Sondereffekte im 2019 läge der Aufwand tiefer.

Aufgrund der fehlenden Einnahmen im Jahr 2020 und einem ähnlich düsteren Ausblick für das Jahr 2021, musste Skyguide finanzielle Unterstützung durch den Bund als Eigner ersuchen um das Mandat weiterhin ausführen zu können. Das Eidgenössische Parlament bewilligte Skyguide Unterstützung in Höhe von 400 Mio. Franken für 2020 und 2021. Eine Hilfe, die allerdings an ehrgeizige Sparpläne sowie die Erhöhung des Rentenalters der Flugverkehrsleiter geknüpft ist.

Als Betreiberin einer der kritischen Infrastrukturen des Landes hat Skyguide auch im von der Pandemie geprägten Jahr 2020 zuverlässig dazu beigetragen, die Verfügbarkeit, die Sicherheit und die Effizienz des zivilen Luftverkehrs zu gewährleisten. Wichtige Cargo-Flüge zur medizinischen Versorgung des Landes konnten genauso durchgeführt werden wie Staats- oder Repatriierungsflüge im Ausland gestrandeter Schweizer Bürger.

Während die Frachtflüge sogar um ein Prozent zunahmen, reduzierten sich die Geschäftsflüge um 25 Prozent, Charterflüge um 44, die traditionellen Airline-Verkehre um 66 und die der Billig-Flieger um 68 Prozent. Wurden 2019 rund 1,3 Mio. Instrumentenflüge gezählt, waren es jetzt nur noch 532 031. Die Zahl der Überflüge über dem Luftverkehrsknoten Schweiz sank von 822 312 auf 317 048.

Die von der Skyguide mitbetreute Luftwaffe führte ihre Trainingsflüge und Luftpolizei-Einsätze auch während der Pandemie ohne Unterbruch durch. Entsprechend nahmen die militärischen Flugbewegungen im Jahr 2020 lediglich um 2,9 Prozent auf 91803 (gegenüber 94519 im Jahr 2019) ab. Skyguide begleitete 305 Live- und Hot-Missionen sowie 2285 taktische Einsätze (gegenüber 289 und 2020 im Vorjahr) der Luftwaffe.

Fotos: Skyguide

«Für die Zukunft muss die Europäische Kommission zusammen mit den Staaten neue Regeln für die Finanzierung der Flugsicherung festlegen», fordert Verwaltungsratspräsident Walter T. Vogel. Es habe sich gezeigt, dass das heutige System in einer solchen Krise ungeeignet sei.

«Wir haben die verkehrsarme Zeit genutzt, Arbeiten an zukunftsweisenden Projekten voranzutreiben, die uns helfen, kosteneffizienter zu werden und unsere Resilienz zu steigern. Vor allem die Digitalisierung muss auf nationaler und internationaler Ebene mit Hochdruck vorangetrieben werden. Sie ist nicht nur einer der wichtigsten Beiträge, um die Flugsicherungskosten nachhaltig zu senken, sondern erlaubt es auch, sich auf den sicheren Flugverkehr von morgen in seiner ganzen Unvorhersehbarkeit einzustellen», ergänzt CEO Alex Bristol.

 

www.skyguide.ch