Combilift sah den Brexit nicht gern, sagt CEO Martin McVikar im irischen Monaghan. Immerhin gelang es zu verhindern, dass die Beschäftigten Schikanen beim Pendeln zwischen Nordirland und ihrem Arbeitsplatz ausgesetzt sind. Der richtige Zeitpunkt, um den Aisle Master in der Kommissionier-Version voranzutreiben.
Rund 300 Mio. Euro Umsatz hat der irische Hersteller 2020 mit 6830 verkauften Fahrzeugen gemacht. 57000 sind es jetzt weltweit. CombiLift übernimmt für Kunden in England die Verzollung, damit es zu keinen Verzögerungen kommt. Das Zertifikat als «Authorized Economic Operator» ist dabei behilflich. Von diesen Zertifizierungen, die den Export deutlich erleichtern und die Supply Chains sichern, gibt es in Deutschland 6512, den Niederlanden 1595 und Frankreich 1770.
Combilift-Chef Martin McVikar spielt anlässlich einer Videokonferenz gegenüber der Fachpresse mit offenen Karten. Um vorbeugende Massnahmen einzuhalten, wurde in Sachen Covid19 hoher aufwand getrieben. Von 600 Beschäftigten wurden fünf positiv getestet. McVikar: «Die hatten aber keine Symptome». Verweist auch nochmal auf die Knozeptionieren von Lagerkapazitäten, die in jüngerer Zeit verstärkt darauf ausgerichtet werden, Mindestabstände einhalten zu können.
Mit der Strategie der optimalen Raumausnutzung durch entsprechende Vorplanung und den Einsatz der Gelenkstapler vom Typ «Aisle Master» liegt Combilift auch bezüglich der Abstandsregeln genau richtig. Denn Beides ergänzt sich in Form effizienter Lagerhaltung. Combilift produziert laut McVikar zurzeit etwa einen «Aisle Master» pro Woche, habe aber beispielsweise bei einem Kunden in Mailand schon zwölf davon laufen, der seinen verfügbaren Platz damit optimal ausnutzen könne. Bei Unternehmen wie «Unified» und Aosom sind die «Gelenkigen» ebenso erfolgreich im Einsatz. Beim Fahrzeughersteller Iveco in Ulm sind sieben Stück unterwegs, die 1560 Stellplätze in sechsfacher Palettenhöhe versorgen, beim Landmaschinen-Hersteller Amazone 2012 zwei der Aisle Master in Betrieb. «Wir haben dort schmale Gänge», sagt McVikar. Das eine Gerät sei seit 24000 Stunden in Betrieb, das andere seit 12000 Stunden – «eine langlebige Sache».
Der Erfolg der momentan rasch zunehmenden Gerätezahlen ist insgesamt wohl auch der kostenlosen Lagerplanung geschuldet, die inzwischen bei Combilift doppelt so oft angefragt wird, als noch im Vorjahr. «Das hat etliche Aufträge zusätzlich gebracht», erklärt der CEO. Und beim Aisle Master, der bereits um das Jahr 2000 eingeführt wurde, reichen nun mal 1,6m Gangbreite - gegenüber 2,9m, wie sie bei konventionellen Geräten gebraucht würden. Seit zehn Jahren wurde eine Verdopplung des eCommerce vorausgesagt. Jetzt trat dies – vor allem durch Covid19 - innerhalb von neun Monaten ein.
Jetzt also wird das Aisle Master-Konzept auf den «Order Picker» ausgedehnt: Um beidseitig auf die Palette - und von der Palette – kommissionieren zu können. Das Gerät ist mit einer Bedienerschnittstelle ausgestattet, mit einem Touchscreen und etlichen Assistenzsystemen von der Hubhöhen-Kontrolle bis hin zum Kurven-Assistenten. Verschiedene Bediener-Modi sind vom Anfänger bis zum fortgeschrittenen Bediener individuell einstellbar. Denn vor scharfen Kurvenfahrten dürfte trotz Assistenzsystemen und Kurvenkontrolle immer noch ein wenig Respekt angesagt sein.
An den Logistikdienstleister «Sorted Logistics» im neuseeländischen Christchurch wurden zwei Straddle-Carrier, 13 Aisle Master und acht AM Order Picker ausgeliefert. «Wir bauen nicht einfach irgendwas», sagt McVikar über die dortige Verwendung, «um es dann zu verkaufen, sondern entwickeln aus Kundenanforderungen heraus». Rewi Te Whatu, Geschäftsführer des Kunden in Christchurch, attestiert dem Combilift-Team «echte Leidenschaft» in der Umsetzung.
McVikar über die eigene Produktion beim Aisle Master: «Wir wollen den Output deutlich erhöhen. (...). Wir sehen da einen Riesenmarkt – weil die Maschine beträchtliche Vorteile biete. «Die reine Fahrgeschwindigkeit ist gar nicht so ausschlaggebend, sondern eher die Kombination der Funktionalitäten, die zum Vorteil führt».
McVikar gibt zu, dass der Aisle Master 25 Prozent teurer ist, als gängige Flurförderzeuge anderer Hersteller in diesem Segment. Aber die Steigerung der Lagerkapazität sei so deutlich, dass sich der höhere Preis schnell amortisiere.
Hier das Video zum Aisle Master Order Picker
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