Tragende Teile stürzen nicht gleich ein, wenn sie von einem Stapler touchiert werden. Aber schon bei millimetergrossen Dellen geht erhebliche Tragfähigkeit verloren. Die Gesamtkapazität des Lagers sinkt. Bei Linde MH treten jetzt auch am Radarm Sensoren in Aktion, die das Fahrzeug bremsen, wenn eine Kollision droht.

Schäden werden vor allem mit den Radarmen verursacht; mit Last, Gabelzinken oder Chassis kommt das angeblich seltener vor. Denn in der Regel hat der Fahrer, der vor dem Regal manövriert, durchaus ein Auge auf die Traglast und zu transportierende Ware. Das jedoch ist auch genau derjenige Moment, in dem er weniger auf den bodennahen Bereich achtet. «Was am Boden passiert, gerät aus dem Fokus», beschreibt Alexander Schmidt, Produktmanager bei den Schubmaststaplern, die Situation. «Bereits eine kleine Unachtsamkeit kann sich zu massiven Behinderungen im Lagerbetrieb auswachsen», meint er. «Wird der Regalrahmen auf einer Länge von einem Meter um sechs Millimeter eingedrückt, kann bis zu einem Drittel an Tragfähigkeit verloren gehen». Denn aus Sicherheitsgründen sollte nach dem Schadensereignis ein solcher Regalplatz aus Sicherheitsgründen nicht mehr voll, bzw. allenfalls in reduziertem Ausmassbelegt werden.

Fotos: Linde MH

Den Schaden zu beheben und die kaputte Regalstütze auszutauschen, ist manchem Betreiber zu aufwendig. Denn für die Reparatur müssen alle umliegenden Positionen leer geräumt und die Ware an anderer Stelle zwischengelagert werden. «Das nimmt Arbeitszeit und weitere Stellflächen in Anspruch», so Schmidt.

Mit dem Regal-Anfahrschutz-Sensor (Rack Protection Sensor - RPS)  geht Linde Material Handling das Problem gezielt an. Zwei Lichtsensoren, die oberhalb der Radarme in einem geschützten Gehäuse untergebracht sind, detektieren Gegenstände, die sich fokussiert im Lichtstrahl vor ihnen befinden. Wird ein Hindernis erkannt, bremst das Assistenzsystem den Stapler ab. Die Sensoren werden bei unter fünf Stundenkilometern aktiv – das entspricht dem typischen Tempo beim Rangieren vor dem Regal. Beschleunigen Bedienerinnen und Bediener das Fahrzeug über dieses eingestellte Limit, beispielsweise um längere Strecken zu überwinden, schaltet sich das patentierte System automatisch ab. Das funktioniere sowohl bei künstlichem als auch bei Tages- und Sonnenlicht, heisst es.

 Besonders hilfreich für Betriebe, zu deren Fahrerpool immer wieder neue oder nur temporär Beschäftigte zählen. «Diesen Personen fehlt es oft an Erfahrung und sie verschätzen sich mit den Abmessungen des Schubmaststaplers», skizziert der Linde-Produktmanager.

Verfügbar ist der RPS als Option für die Performance-Modelle der Schubmaststapler-Baureihe Linde R14 bis R25 im Traglastbereich von 1,4 bis 2,5 Tonnen. Das Assistenzsystem soll es demnächst auch als Nachrüstlösung geben.

Die zweite neue Option des Warenumschlagspezialisten Linde MH ist ein neuer Multifunktionshebel. Er wurde zusammen mit dem Fraunhofer Institut (IAO) und Porsche Industriedesign auf Basis einer Ergonomie-Studie entwickelt. Das Ergebnis ist ein leichtgängiger, nach allen vier Seiten beweglicher Joystick, auf dem die gewölbte Hand bequem ihren Platz findet. Mit geringem Kraftaufwand lassen sich Fahr-, Schub- und Hubfunktionen intuitiv steuern. Alle Hydraulikfunktionen befinden sich in diesem einen Bedienelement vereint. Ein Auf- und Absetzen der Hand ist nicht mehr nötig. Mit Bewegungen nach links und rechts wird der Mastvorschub dirigiert.

Von der Armlehne in die Mitte des grossen Joysticks gewandert sind die beiden Flügelschalter zur Steuerung von Gabelträgerneigung und Seitenschieber; sie vereinen zudem Neigung und Horizontalstellung des Gabelträgers bzw. Ausrichtung und Mittenzentrierung des Seitenschiebers. Auf der linken Seite des Multifunktionshebels sind Hupe und Fahrtrichtungsschalter verortet.

 

 

www.linde-mh.ch