Th. Bach

Seit Kurzem zeichnet Thomas Bach sowohl als Direktor R&D, als auch beim Einkauf in der Führungsetage von Clark Europe verantwortlich. Keine leichte Aufgabe, da man sich fortlaufend auch mit den Entwicklungen in den USA, Korea, Vietnam und China abstimmen muss. Der studierte Maschinenbauer ist optimistisch.

 

Frage: Herr Bach, Sie sind vor Kurzem als Entwicklungs-Chef bei Clark Europe in die Führungs-Ebene aufgestiegen. Was unterscheidet Clark im Konstruktions- und Entwicklungsbereich von anderen Anbietern?

 

Bach: Unsere Kunden schätzen kosteneffiziente, robuste und zuverlässige Arbeitsmaschinen ohne für die meisten Einsätze überflüssigen Schnickschnack und überteuerte Optionen. Wir arbeiten in kleinen Teams und stimmen uns global ab. Dabei pflegen wir kurze Kommunikationswege zwischen den globalen Teams und sorgen damit auch für Mitsprache der einzelnen Länder in ihren jeweiligen Märkten.

 

Produktstrategie und -planung in der Zusammenarbeit mit den Werken, die rund um den Globus verstreut sind, umreissen ein anspruchsvolles Feld. Wie klappt das in der Praxis?

 

Bach: Unsere Firmensprache ist Englisch, und unsere IT arbeitet mit denselben Systemen. Auch die Bedienungsanleitungen für den Europäischen Markt entstehen in meinem Team. Wir können bei unseren Online-Konferenzen, die wir mindestens einmal im Monat abhalten, auch problemlos unsere CAD-Modelle und 3D-Abbildungen miteinander austauschen und daran arbeiten. Es gibt natürlich Unterschiede in den Anforderungen zwischen den Lastenheften in Europa, denen auf dem US-Markt und in Fernost. Darauf müssen wir uns einstellen. Es gibt zum Beispiel auch Länder, denen die robuste Bauart lieber ist, die aber keine CE-Zertifizierung benötigen.

 

Welchen Stellenwert haben Automatisierungs-Bestrebungen, wie sie in jüngerer Zeit sogar unter Einsatz von KI in weiten Teilen der Branche angestrebt werden, bei Clark?

 

Bach: KI ist nicht das grösste Thema bei uns. Auf dem koreanischen Markt laufen zwar auch schon Anlagen mit automatischen Schubmaststaplern im Testeinsatz beim Kunden. Aber etwas vereinfacht könnte man sagen: Bei uns herrscht nach wie vor die Devise «Keep it simple + efficient». 95 Prozent unserer Kunden wollen das auch so.

 

Foto: S.Barde

 

Was waren die aktuellsten Entwicklungen, an denen Sie zuletzt gearbeitet haben?

 

Bach: Unser Team in Deutschland hat aktiv an der Entwicklung unserer neuen Elektro 80 V- und 48 V-Baureihe mitgewirkt. Weiterhin arbeiten wir auch an lokalen Optionen, wie der nachrüstbaren Kabine oder Kamerasystemen. Wir haben auch aktiv an der Li-Ion-Integration für unsere Fahrzeuge gearbeitet, speziell die Definition des Lithium-Protokolls. Sprich: Clark`s globale Schnittstelle zwischen Batterie-Managementsystem und unseren Fahrzeugen.

Ein besonderes Highlight bei unserer neuen S-Series Electric ist dabei zum Beispiel, dass Betreiber bei sich ändernden Einsatzanforderungen die Möglichkeit haben, ohne grossen Zusatzaufwand die Energiequelle des Fahrzeugs zu wechseln und die Software entsprechend anzupassen. Der Betreiber kann die Stapler sowohl mit der klassischen Blei-Säure-Batterie nutzen als auch bei Bedarf auf die hoch performante Lithium-Ionen-Technologie umstellen, die sich insbesondere im Mehrschichteinsatz bewährt. Durch die smarte Batterielösung sind die Elektrostapler auf nahezu alle Einsatzspektren vorbereitet.

 

 

R & D und Einkauf, die zwei Bereiche, für die Sie jetzt verantwortlich zeichnen, fokussieren nicht selbsttätig dieselben Anforderungen ans Management. Wie bringen Sie das unter einen Hut?

 

Bach: Wir haben uns bewusst dafür entschieden, aus dem Einkauf einen technischen Einkauf zu machen, um das Preis-Leistungs-Verhältnis gut im Auge zu haben. Natürlich haben wir jeweils nochmal eine kompetente Teamleitung für die beiden Bereiche. 

 

In welche Produktbereiche will Clark in nächster Zeit verstärkt vorstossen?

 

Bach: Wir wollen mit der Elektrifizierung jetzt ausdrücklich auch in den Tonnage-Bereichen vorankommen, in denen wir bislang nur Verbrenner hatten. Gleichzeitig wollen wir die Lithium-Entsorgung, für die wir natürlich schon jetzt eine saubere Lösung haben, weiter vorantreiben. Beispielsweise in Form eines zweiten Lebens für diejenigen Batterien, durch einen erfahrenen Entsorgungsbetrieb. Ein solches zweites Leben kann die Verwendung in Speichern für Solarenergie sein

Neben unseren Produkten engagiert sich CLARK auch als Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit. Das geht von Recycling des Verpackungsmaterials im Lager bis hin zur Solaranlage, die jetzt auf den Dächern der Europazentrale installiert wird.

 

www.clarkmheu.com