Foto: Devn/Setlog
Wer auch bislang schon seine Hausaufgaben in Sachen Social Responsibility, Rückverfolgbarkeit und Supply Chain Management wahrgenommen hat, braucht keine gesetzlichen Auflagen zu fürchten, wie sie jetzt in Deutschland verabschiedet wurden. Sagen Entwickler von Logistik-Software, die vorgesorgt haben.
«Global tätige Firmen kommen nicht umhin, sich im Bereich Supply Chain Management digital aufzustellen. Wer diese Anforderungen erledigt hat, braucht auch keine Angst vor zusätzlichen Kosten oder erhöhtem Bürokratieaufwand durch die Einführung des Lieferkettengesetzes haben», sagt Ralf Düster, Chef des Software-Anbieters Setlog. Nutzer digitaler SCM-Tools bräuchten sich nicht zu sorgen, an der Komplexität der Vorschriften zur Einhaltung von Standards in Umweltschutz und Menschenrechten zu scheitern. «Anwender haben bereits sehr gute Tools an der Hand, wie sie die Komplexität sowohl im Bereich der Corporate Social Responsibility (CSR), aber auch bei den Themen Einkauf, Lieferantenmanagement, Logistik und Qualitätskontrolle beherrschen», so Düster.
Man habe sich bereits mit einschlägigen Branchenverbänden und zahlreichen Kunden ausgetauscht, darunter KiK Textilien und Non-Food, Galeria Karstadt Kaufhof, Adler Modemärkte und Woom. Zahlreiche Unternehmen seien bereits seit Jahren mit entsprechenden Programmen unterwegs, um die Einhaltung von Sozialstandards sicherzustellen und ihre Lieferanten sowie Supply Chain-Partner entsprechend zu steuern.
Düster rät deutschen Unternehmen, die Zeit bis zum Inkrafttreten des Lieferkettengesetzes Anfang Januar 2023 zu nutzen, um ihre Supply Chains zu digitalisieren: «Jeder Importeur sollte das Thema auf seine Agenda setzen – besser früher als später.»
Seiner Auffassung sei das Lieferkettengesetz auch kein Kostentreiber für die heimische Wirtschaft. Zum einen arbeite die Europäische Union an einem Gesetzesentwurf, der beinhaltet, dass die Sorgfaltspflichten in Zukunft für alle Importeure und Unternehmen gelten, die auf dem europäischen Markt ihre Produkte vertreiben. Zum anderen werde durch eine digitale Lösung die für Unternehmen notwendige Transparenz in Lieferketten geschaffen, so dass die Anforderungen nicht zwingend zu höheren Preisen führen. «Für viele Firmen ist es aber sicher notwendig, sich modern aufzustellen», so der SCM-Experte.
Ziel des Lieferkettengesetzes ist es, Millionen von Familien, vor allem in Entwicklungsländern, bessere Arbeitsbedingungen und Zukunftschancen zu geben. Die neuen Vorschriften sollen ab 2023 zunächst nur für Firmen mit mehr als 3000 Mitarbeitende gelten, ab 2024 auch für Unternehmen mit mehr als 1000 Angestellten – was von Nichtregierungs-Organisationen immer noch als «zu lasch» kritisiert wird.
Düster betont in diesem Zusammenhang, dass auch mittelständische Firmen, die Grossunternehmen beliefern, sich jetzt mit dem Lieferkettengesetz beschäftigen sollten. «Konzerne werden sich in neuen Verträgen absichern, dass nicht nur grosse, sondern alle Lieferanten die gesetzlichen Vorschriften einhalten und ihre Supply Chains transparent sind».
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