Grafik: Siemens Digital Logistics
Nur sechs Prozent der Logistiker haben wirklich den Überblick über ihre Supply Chain. «Es gibt immer noch zu viel Papier und Reibung», meint ein anderer. Unternehmen müssten auch gewillt sein, digitale Instrumente einzusetzen. Siemens Digital Logistics fasste auf einem virtuellen Forum nach.
Vieles sei in erster Linie keine Frage der Digitalisierung, sondern der Psychologie, stellte sich auf dem Branchen-Event heraus. Zahlreiche Teilnehmer aus 16 Ländern fanden sich zu Vorträgen und zum Austausch «online» zusammen.
Intelligente Lieferketten sind anpassungsfähig, verbessern die bessere Zusammenarbeit mit externen Geschäftspartnern und generieren Informationen, mit denen sich unternehmerische Entscheidungen vorausschauend treffen lassen.
«Es geht darum, die physische Supply Chain virtuell abzubilden und die richtigen Informationen aus dem Datenteich zu fischen», sagt Christian Titze, Vizepräsident und Analyst beim Beratungsunternehmen Gartner. Für ihn ist die digitale Supply Chain in eine intelligente Datenplattform eingebettet, die als modernes Ökosystem externe Partner, Prozesse und Technologien integriert. Auch der Logistikkunde wolle Transparenz des Sendungsverlaufs wie man es aus dem B2C-Bereich kenne, machte Titze deutlich. Chancen und Möglichkeiten einer solchen offenen IT-Architektur skizzierte Ioannis Stavridis, Vize-Verkaufs-Chef bei Siemens Digital Logistics.
Das vollständige digitale Abbild der Realität und damit des operativen Alltags in der Logistik nutzte die Drogeriemarkt-Kette dm, Gewinner des Deutschen Logistik-Preises 2020. «Heute können wir die palettengenaue Belieferung für jedes Filiallayout gewährleisten und das Personal spart sich lange Laufwege», so dm-Logistiker Michael Gräf, der das Siegerkonzept auf dem Forum präsentierte.
Informationen aus unterschiedlichen Quellen zusammenzuführen, um daraus präzise Aussagen über den Liefertermin treffen zu können, hält Maximilian Weigelt für ein wichtiges Kriterium intelligenter Logistik. Weigelt, Leiter des Bereichs Geschäftsentwicklung bei Ocean Insights, erläuterte, wie das Zusammenspiel zwischen einem eigens entwickelten Algorithmus von Ocean Insights und der Logistikplattform AX4 von Siemens Digital Logistics die Echtzeit-Positionierung von Containern ermöglicht.
Alle Daten in einer Lösung zu haben, war auch für den Logistiker Gebrüder Weiss Antrieb, den Weg in die digitale Welt der Logistik zu beschreiten. Zu diesem Zweck wurde das Online-Portal myGW entwickelt, auf dem alle Informationen und Abläufe des gesamten Dienstleistungsportfolios in elf Sprachen und für 14 Länder zusammenfliessen. «Wir verbinden heute beides: Operative Exzellenz und digitale Kompetenz», verdeutlichte GW-Projekt- und Portalmanagement-Chef Wolfgang Brunner.
Thomas Krupp, Professor an den Technischen Hochschule Köln zum Thema «Psychologie»: «Es müssen alle Funktionen und Hierarchieebenen in das Change Management einbezogen werden. «Denn am Ende des Tages muss es jemanden geben, der die Ware operativ bewegt.»
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