Potentielle Lärmquellen
In Nordrhein-Westfalen ist nicht nur die vermeintliche «Kavallerie» unterwegs, sondern auch die dortige Landesregierung, um die Entwicklung von innovativen Citylogistik-Konzepten für einen leiseren Güter- und Lieferverkehr in Innenstädten zu unterstützen.
Das Verkehrsministerium übergab einen Zuwendungsbescheid über 506.700 Euro an das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML für eine entsprechende Mobilitätsstudie. «Wir (…) machen unser Bundesland zur Heimat der Mobilität 4.0 und nutzen die Chancen der Digitalisierung», heisst es. Dank innovativer und nachhaltiger Mobilitätslösungen zur City-Logistik könnten Lkw mit alternativen Antrieben Geschäfte während Tagesrandzeiten und nachts so beliefern, dass der Verkehr in den Städten besser fliesse. Freie Strassen bedeute auch mehr Ruhe für Anwohner. Das steigere die Lebensqualität in den Städten.
Professor Alex Vastag, Leiter Verkehrslogistik im Fraunhofer IML: «Stadtlogistik muss nicht laut sein. (…) Mit der vom Ministerium für Verkehr geförderten Studie wollen wir es erleichtern, freie Räume und freie Zeiten für die Belieferung zu nutzen. Für Unternehmen werden Anreize geschaffen, vermehrt Lkw mit alternativen, umweltschonenderen Antrieben einzusetzen.»
Ein Ziel des bewilligten Projektes sei es, festzulegen, wie Geräuschemissionen bei Liefervorgängen gemessen werden sollen. Dabei werden Musterfälle für eine Belieferung in der Nacht definiert und Realmessungen mit ausgewählten Fahrzeugen durchgeführt. Neben Elektro-Lkw sollen auch weitere verfügbare alternative Antriebe wie Gas und Hybrid einbezogen werden.
Abb.: GeNaLog / IML
Eine Handreichung mit empfohlenen Berechnungsverfahren soll Genehmigungsverfahren in Kommunen vereinfachen und Unternehmen eine Verlagerung von Güterverkehren in Tagesrandzeiten und die Nacht ermöglichen. Während der bereits abgeschlossenen Pilotversuche mit geräuscharmen E-Fahrzeugen und Um-
schlagsequipment habe seitens Anwohnern, Passanten, Kunden sowie Filialpersonal durchweg positive Rückmeldungen gegeben.
Mehrere Städte sehen die geräuscharme Logistik in den Tagesrandzeiten als einen wertvollen Baustein für bessere Verkehrs- und Logistikkonzepte und als Möglichkeit, staugeplagte Innenstädte auch in Zukunft effizient und umweltschonend beliefern zu können.
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