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Der Warenkredit- und Versicherungsspezialist Euler Hermes sagt eine «deutliche Erholung» der Schweizer Exportindustrie voraus. Nach einer kurzfristigen Verschlechterung sei ab dem zweiten Quartal mit wirtschaftlicher Erholung zu rechnen. Für 2021 werde von 2.6 Prozent Wirtschaftswachstum ausgegangen.

Aufgrund des tiefen Einbruchs der Prognosen in 2020 überraschen hohe Jahresveränderungen zum jetzigen Zeitpunkt kaum. Aber immerhin erwartet Euler Hermes, dass das Welthandelsvolumen nach einem Rückgang um zehn Prozent im Vorjahr 2021 wieder um 5.8 Prozent wächst. Auch für die Schweiz dürfte 2021 ein Jahr der wirtschaftlichen Erholung werden. Auf kurze Sicht trotzdem die Einsicht, dass sich die Lage aufgrund der zweiten Pandemiewelle und deren Eindämmungsmassnahmen erst einmal verschlechtern wird. «Mit einer wirtschaftlichen Auferstehung ist frühestens ab Ostern zu rechnen,» so Europa-Ökonomin Katharina Utermöhl. «Dann sollten Fortschritte an der Impffront und wärmere Temperaturen eine graduelle Lockerung ermöglichen. Die Impfung der Risikogruppen zur Jahresmitte schafft die Voraussetzung für einen kräftigen Konsum-Boom in der zweiten Jahreshälfte. Die zunehmend synchrone Belebung der Weltwirtschaft dürfte auch den Schweizer Exporten Rückenwind verleihen.» Die Rückkehr in eine gewisse wirtschaftliche Normalität hält Utermöhl erst 2022 für möglich. Die wirtschaftlichen Aufräumarbeiten seien dann aber noch lange nicht abgeschlossen – die Arbeitslosenquote dürfte nach wie vor auf erhöhtem Niveau rangieren und die Insolvenzwelle auch 2022 noch weiterrollen.

Nachdem die Schweizer Exporte im dritten Quartal 2020 real und saisonbereinigt gegenüber dem Vorquartal um 9.2 Prozent gestiegen waren, stagnierten sie im vierten Quartal wieder. Die Importe sanken um 1.9 Prozent. Dennoch ist das zweite Halbjahr insgesamt erheblich erfreulicher verlaufen als das erste. Gesamthaft sanken die Exporte 2020 um 7.1 Prozent auf 225.1 Mrd. Franken, während die Importe um 11.2 Prozent auf 182.1 Mrd. Franken zurückgingen. Euler Schweiz-CEO Stefan Ruf: «Bemerkenswert ist, dass der Aussenhandel mit China in beiden Verkehrsrichtungen auf einen neuen Rekordstand notiert. Der Schweizer Exportwirtschaft ist es gelungen, den Handel mit China im Jahr 2020 trotz COVID-19 um satte zehn Prozent auf 14.7 Mrd. Franken auszubauen.» Trotz dieser Ausnahme habe die Schweizer Exportindustrie 2020 insgesamt in den drei bedeutenden Wirtschaftsräumen Europa, Nordamerika und Asien weniger Güter abgesetzt.

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