Die Logistikmarkt-Studie Schweiz von GS1 und der Hochschule St. Gallen soll künftig dreimal im Jahr erscheinen, und wird somit wesentlich an Aktualität gewinnen. Die grössten Logistiker der Schweiz sind ihr zufolge immer noch Post Logistics mit 2,4 Mrd., MGB (1,8 Mrd.) und Planzer mit 900 Mio. Franken Umsatz.
Für das Jahr 2022 wurde das Gesamtvolumen des Schweizer Logistikmarktes auf 44,1 Mrd. Franken geschätzt, was einem Wachstum von 6,8% gegenüber dem Vergleichs-Zeitraum des Vorjahres entspräche. Die Logistikaufwände liessen sich auf 45,5% reine Transportkosten, 32,5% für Umschlag und Lagerwirtschaft, 7% für Administration, Planung und Abwicklung, sowie 15% für Bestandskosten aufteilen.
J.Eberle
Der beachtliche Anstieg des Gesamtvolumens sei allerdings nicht nur auf die konjunkturelle Entwicklung des schweizerischen Logistikmarktes, sondern auch auf Anpassungen in der Methodologie zurückzuführen.
Im Jahr 2022 wurden schweizweit rund 475.710 Strassen- und 35.410 Schienengüterfahrzeuge eingesetzt. Inländisch verkehrende Lastwagen wurden sowohl nach Gewichtsklassen als auch nach dem Einsatz im Werkverkehr und dem gewerblichen Güterverkehr differenziert. Rund 75.353 inländische Lastwagen fahren im gewerblichen Bereich, 400.361 im Werksverkehr.
Insgesamt belaufe sich der Transportumsatz aller eingesetzten Gütertransportfahrzeuge auf rund 20,4 Mrd. Franken, wovon etwa 13 Mrd. gewerblichem Güterverkehr und 7,4 Mrd. dem Werksverkehr zuzurechnen seien. Der ermittelte Transportumsatz in Höhe von 20,4 Mrd. wurde als Basis für die Ermittlung des Gesamtvolumens des Schweizer Logistikmarktes verwendet.
Über eine angebotsseitige Annährung ergäbe sich sogar ein Marktvolumen in Höhe von 44,9 Mrd. Franken - was eine erhebliche Steigerung um 15,9% im Vergleich zum Vorjahr ergäbe. Das wäre dann ein signifikanter Anstieg, der jedoch der vorgenannten Anpassung der Methodik, zum anderen aber auch den gestiegenen Energiepreisen zuzuschreiben wäre – zum Beispiel der Entwicklung der Kerosinpreise, die um +90,07% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen seien.
Grafiken: ISCM-HSG
Jan Eberle, Head of Industry Engagement Logistics bei GS1 Switzerland, hebt die enge Abstimmung der Studie mit der Trägerschaft und dem Institut für Supply Chain Management (ISCM-HSG) in St. Gallen, Instituts-Chef Thomas Friedli und den Autoren Daniel Langer sowie Leon Zacharias hervor. Ziel der Studie sei es, einen gebührenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Branche zu leisten, «indem wir wesentliche Informationen und aussagekräftige Key Performance-Indikatoren (KPIs) bereitstellen». Damit sollen Unternehmen sowohl im täglichen Geschäft als auch bei strategischen Entscheidungen unterstützt werden. Träger der Studie sind die Schweizerische Post, Planzer, Volg, Swisslog, die SBB, Migros, Gilgen Logistics, Galliker, Eraneos, Planzer, die Lagerhäuser Aarau und die proLogistik-Goup.
Als besonderen Service für die Branche haben sich die Beteiligten darauf geeinigt, die Studie kostenfrei als Download zur Verfügung zu stellen.
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