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Die Übung galt nicht in erster Linie der Logistik, sondern vorrangig der direkten Hilfe vor Ort. Rund 80 Angehörige der Rettungskette Schweiz sowie acht Suchhunde wurden dieser Tage im Raum Genf von einem internationalen Evaluationsteam geprüft und reklassifiziert.

Im Übungsszenario für die Rettungsteams aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,1 am 21. November 2021 die Umgebung von Genf. Die Schweizer Rettungsstaffel hatte im Übungsdorf der Schweizer Armee bei Epeisses unzählige Verletzte und Verschüttete zu orten, zu retten und ihre medizinische Notversorgung sicherzustellen. Etwas mehr als 80 Spezialistinnen und Spezialisten der Humanitären Hilfe des Bundes, des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH), des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) sowie der Rettungshundeorganisation REDOG waren gemeinsam im Übungseinsatz in der Nähe von Genf. Die Rettungskette Schweiz setzt sich aus privat- und öffentlich-rechtlichen, zivilen und militärischen Organisationen zusammen. Sie steht im Einsatzfall unter der Leitung der beim Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) angegliederten Humanitären Hilfe.

Mit dabei: @fire aus Deutschland

Das Schweizer Such- und Rettungsteam arbeitete 48 Stunden lang rund um die Uhr und wurde dabei von zwölf internationalen Spezialistinnen und Spezialisten der INSARAG (International Search and Rescue Advisory Group) geprüft und nach UNO-Kriterien reklassifiziert. Beurteilt wurden alle operationellen Phasen eines Einsatzes von der Alarmierung bis zur Demobilisierung. Für die Klassifizierung ist auch eine aktive Koordination mit den lokalen Behörden und anderen Rettungsteams erforderlich.

Mit dem erhaltenen Diplom erneuerte die Rettungskette Schweiz ihre Klassifizierung auf höchster Qualitätsstufe als sogenanntes Heavy Search und Rescue Team für weitere fünf Jahre. Das heisst, das Schweizer Team hat einmal mehr unter Beweis gestellt, dass es auf zwei Schadensplätzen gleichzeitig Such- und Rettungsarbeiten sowie medizinische Erstversorgung leisten kann, und dabei im Ernstfall bis zu zehn Tage lang einsatzfähig bleibt.

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An der dreitägigen Übung nahmen auch die Rettungsteams Pompiers de l'urgence Internationale aus Frankreich und @fire Germany aus Deutschland teil, die jeweils in verschiedenen Kategorien überprüft und reklassifiziert wurden.

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