Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik stellt «Open Enterprise Labs» als neues Kooperationsformat vor. Der Deutsche Logistik-Preis 2023 mit Dachser sei ein Ritterschlag für diese Art der Zusammenarbeit gewesen. Unternehmen sollen jetzt verstärkt gemeinsam an Projekten arbeiten können.

Demnach können in den «Open Enterprise Labs» künftig mehrere Industriepartner gemeinsam unter dem Dach des Fraunhofer-IML an Open-Source-Lösungen arbeiten – auch um branchenweite De-facto-Standards zu schaffen. «Die Fraunhofer Enterprise Labs haben sich seit 2013 zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt», sagt Michael ten Hompel, der geschäftsführende Institutsleiter des IML. «Darum wollen wir es nun bewusst und für vergleichsweise wenig Geld mehreren Unternehmen gleichzeitig und gemeinschaftlich erlauben, Teil unserer Spitzenforschung und Entwicklung zu werden. Wir wollen die Branche motivieren, Logistik als Mannschaftssport zu betreiben».

Fotos: IML

Es gehe darum, einen Einstieg in neue Technologien und gemeinsame Standards zu finden – von der Programmierung einheitlicher Schnittstellen bis zum gemeinsamen Einstieg in die Künstliche Intelligenz. «Nur wer mitmacht, kann auch mitbestimmen, wo die Reise hingeht», so ten Hompel.

Ein solches Open Enterprise Lab-Projekt soll über einen Zeitraum von drei Jahren laufen und mit mindestens drei Unternehmen laufen, die Interesse an Entwicklungen in verwandten Themen-oder Anwendungsfeldern haben. Das Fraunhofer IML steuert und begleitet den Prozess und übernimmt die Entwicklungsarbeit. Die in den Open Enterprise Labs entwickelten Lösungen bilden dann die Basis für individuelle Geschäftsmodelle – mit einem offenen Kern. Das Format startet zunächst mit einer Handvoll Forschungsthemen.

Zu den ersten zählen:

 

- Der «Digitale Produktpass»: Er enthält von den verwendeten Materialien über CO 2 -Fußabdruck, Produkt- und Reparaturinformationen bis zu Entsorgungs- und Recyclinganweisungen alles, was Akteure entlang einer Wertschöpfungskette wissen müssen.

 

- «LogOS» (Logistics Operating System) ist ein Betriebssystem für die Intralogistik, das innerbetriebliche Transporte mittels Fahrerloser Transportfahrzeuge oder autonomer mobiler Roboter selbst organisiert.

 

- «EfficientCargo» zielt darauf ab, die Auslastung von Laderäumen (in Lkw, Flugzeugen, Schiffen) kosten- und ressourceneffizient zu erhöhen und eine dynamische Anpassung von Transportkapazitäten sowie ein Monitoring von Frachtraum- und Packstück-Abmessungen zu erreichen.

 

www.iml.fraunhofer.de