Abb.: Virgin Hyperloop
Bislang hat die Deutsche Bahn oft mit Verspätungen zu kämpfen. Wenn die Ideen eines Ingenieurs aus der DB Netzzentrale realisiert werden, könnte die «Verfrühung» zur Regel werden. Die Hyperschallbahn auf Basis der Vakuum-Magnetbahn-Technologie erinnert an Hyperloop und Cargo sous Terrain.
Hyperloop in der Glaskugel: In weniger als einer Stunde von London nach New York oder in zwanzig Minuten von Mailand nach Paris? «Bereits seit vielen Jahrzehnten befindet sich ein neues Verkehrssystem als ‚Vacuum Tube Train‘ in der Diskussion – jedoch bisher noch phantasiebehaftet und ohne Realisierungsperspektive», schreibt Andreas Scholz, Planungsingenieur in der DB Netzzentrale, in der Einführung seines Buches «Hyperschallbahn». Dessen Auflage dürfte sich – je kühner der Gedanke – durch die Lancierung möglichst phantastischer Zahlen schlagartig vervielfachen. Was immerhin noch besser wäre, als unflätige Schlagzeilen der im selben Hause bekannten Boulevardzeitung.
Abb.: Springer-Verlag
Scholz stellt – seiner Auffassung nach - das bisher lückenhafte Bild über ein solches Verkehrssystem auf eine breitere konzeptionelle Basis. Welche Chancen bieten sich und welche Herausforderungen wären zu meistern, falls die Hyperschallbahn weltweit in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts in Betrieb ginge, und damit dem Flugverkehr Paroli bieten könnte? Scholz stellt ein solches Hochgeschwindigkeitsnetz in der Röhre in einem Europanetz und in Verbindung mit interkontinentalen Linien vor. Die Hyperschallbahn als hochleistungsfähiges Massenverkehrsmittel habe seiner Meinung nach das Potential, in ferner Zukunft den Luftverkehr von seiner führenden Position am kontinentalen und globalen Verkehrsmarkt zu verdrängen.
«Unstrittig ist: Wir wollen künftig besser und zeitsparender reisen», so der Autor. Die beschriebene Hyperschallbahn könnte diesem Anspruch über lange Distanzen gerecht werden. Offen seien nach Ansicht von Scholz aber noch viele Fragen bis hin – so ganz nebenbei - zur technischen Realisierbarkeit.
Abb.: CST
Das komplexe System der Hyperschnellbahn erfordere zudem eine weltweit abgestimmte Linienplanung nach einheitlichen Prämissen. Und nicht zuletzt sei für die Hyperschallbahn die Verknüpfung mit bereits vorhandener und geplanter Verkehrsinfrastruktur erforderlich: «Die Hyperschallbahn kann ein neues Zeitalter für die Magnetschwebetechnik im Verbund mit der Vakuumtechnologie eröffnen und bietet grosse Zukunftschancen für die weitere Integration Europas in einer globalisierten Welt», ist Scholz überzeugt. Die Realisierung sei aber aufgrund der globalen Dimension ein Projekt über mehrere Generationen. Mit seinem Buch möchte er daher besonders auch die nachfolgenden Generationen ansprechen. Denn: «Die Zukunftschancen einer Hyperschallbahn werden massgeblich durch die junge Generation von heute bestimmt.»
Dagegen muten die Pläne von Cargo sous terrain schon «hyper-realistisch» an.
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- Geschrieben von: Klaus Koch