Auf der eindrucksvollen Bühne der BMW-Welt in München wurden am Donnerstag im Rahmen einer Gala die «Oscars» des Internationalen Forklift of the Year-Award (IFOY) an Jungheinrich, Locus Robotics (Massachusetts), Noyes Technologies, Robominds, SSI Schäfer und Synaos verliehen.
Pünktlich zum 10jährigen Bestehen des inzwischen hochangesehenen und in Erinnerung von Gründerin Anita Würmser 2013 praktisch mit einem Team «in Turnschuhen» gestarteten Intralogistik-Wettbewerbs kamen rund 200 Gäste, Teilnehmer und die Schar der Nominierten in die unmittelbar neben dem Olympiazentrum und der BMW-Zentrale angesiedelte Location. Tatsächlich war die Erwartungshaltung so gross, dass einer der Prominenten versehentlich bereits einen Monat zuvor im Smoking aufgetaucht war.
Locus-Robot mit «Black-Tie».
Michael Nikolaides, Logistik- und Netzwerk-Chef der BMW-Group, würdigte das Durchhaltevermögen der IFOY-Crew, der Organisation und Tester, denen es auch während Pandemie-Zeiten gelungen war, mit ihren umfangreichen Audits, wissenschaftlichen Einordnungen und den Jury-Sitzungen Kurs zu halten.
Inzwischen beherrschen in weiten Teilen Automatisierung und Robotik die Szene, räumt Geschäftsführerin Anita Würmser ein. «Aber Stapler und Lagertechnikgeräte sind noch längst nicht Geschichte!». Auf Herz und Nieren werden Fahrzeuge und Geräte von Experten wie Theo Egberts und Marc Dohmen (Niederlande) in die Mangel genommen. «Testing makes the difference», weiss auch Sascha Schmel, Geschäftsführer des Fachverbandes Fördertechnik und Intralogistik der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA), der seinerzeit gemeinsam mit Würmser die Entstehung des IFOY vorantrieb. Am Anfang, so die geschäftsführende Jury-Vorsitzende, stand – nonchalant formuliert – die Idee des Wettbewerbs von «vier Rädern und einem Hubgerüst». Kategorien wurden definiert, Auswahl-Kriterien verfeinert, Institute wie das Fraunhofer-IML hinzugezogen. Im Lauf des vergangenen Jahrzehnts wurden 200 Einreichungen und Innovationen geprüft, 146 Produkte in den Endrunden bewertet.
Fotos: klk
In der Kategorie der start-ups nahm schliesslich «Noyes» die aus Aluminium geschnittene Trophäe aus der Hand von Steffen Bersch (SSI Schäfer), dem neuen Vorsitzenden des VDMA-Fachverbandes, für das Nano-Fulfillment im Bereich citynaher Lagersysteme entgegen. Verbunden mit einem neuerlichen Auftritt von Ex-BMW-Projektleiter Marco Prueglmeier, der in jüngeren Jahren nicht nur mit autonomen Systemen und KI-Anwendungen, sondern auch mit zahlreichen eigenständigen Ideen Furore gemacht hat.
Andre Kranke (Dachser) hielt die Laudatio in der Sparte der «Integrated Warehouse Solutions», bei denen Jury und Tester am Ende dem von SSI Schäfer bei IKEA installierten Flat Pack Picking den Vorrang gaben. In der Robotik-Rubrik ging der Preis an das KI-basierte Robotik-Betriebssystem «robobrain.NEUROS» von Robominds vor dem Rampensystem von «stow“, die Auszeichnung bei den Autonomen Fahrzeugen (AGV) an die aus Massachusetts angereisten Entwickler von „Locus Robotics“.
Bei den «Specials oft he Year“ landete die odometrische Fahrzeug-Lokalisierung von Synaos auf dem Siegertreppchen, bei den „Warehouse Trucks» der «gnadenlos» kompakte Doppelstock-Gabelhubwagen ERD220i von Jungheinrich vor dem Mitnahme-Stapler E5 25.4 NX von Moffett mit seiner multidirektionalen 4-Wege-Lenkung.
2023 soll es weitere Neuerungen beim IFOY geben. Ein Fokus soll auf Exo-Skeletten liegen, und nach dem grossen Echo auf die begleitenden Präsentationen auch die Möglichkeit einer Art «Technik-Safari» im Rahmen des Testcamps gegeben werden.
Klaus Koch
www.ifoy.org
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