Foto: E.Ryf

Eingebettet in die GS1 Excellence Days mit ihrem hochkarätigen Programm stiess die diesjährige Verleihung des Swiss Logistics Award im Kursaal in Bern auf unübertroffenes Publikums-Interesse. Vor rund 250 geladenen Gästen ging der Preis an das Ingenieurs-Start-up Kemaro – In der Tat: für einen Saugroboter.

Moderatorin Mona Vetsch hatte Gelegenheit, das junge Team Schweizer Ingenieure in einer Reihe mit grossen Vorbildern zu nennen, die einst – so will es die Geschichte der Informations-Technologien in den zurückliegenden Jahrzehnten – praktisch in einer «Garage» ihren Anfang nahmen. Dass es ausgerechnet ein Reinigungsgerät sein würde, dass diesmal den ersten Platz eroberte, weist auf «saubere Arbeit» hin - noch dazu «Made in Switzerland».

Sieger mit Tragegriff

Ein vollrobotisierter Gerätetyp, die jüngste Weiterentwicklung eines K900, sorgt neben der Aufnahme von Schmutz und Kehrricht, der in grossen Logistikanlagen stets in erheblichem Umfang zu finden ist, mit einem 35-Liter Fassungsvermögen nicht nur für die Bodenreinigung. Er filtert auch noch die Hallenluft mit einem professionellen Filter, der innerhalb eines halben Tages das Volumen eines olympischen Schwimmbeckens bewältigt.

Kombiniert mit einem Navigations- und Orientierungssystem, das im Bedarf per Plug-and-Play den Start inmitten einer Halle erlaubt und binnen kürzester Zeit über Licht-Erkennung, Entfernungsmessung und unterstützende 3-D Sensoren eine eigene Kartierung vornimmt, kommt das Gerät an Systeme heran, wie sie in jüngerer Zeit vor allem im Kommissionier-Bereich auf internationaler Bühne für hitverdächtige Geräte-Autonomie sorgen.

Schwierige Entscheidung für die Jury

Die symphatische Crew aus Eschlikon – soviel zum ähnlichen Verlauf wie bei anderen im «Silicon Valley» – kennt sich praktisch noch aus der Schule, wie Co-Gründer und CEO Martin Gadient vor der gut gefüllten «Arena» im Kursaal-Ambiente erklärt.

Zwar gab es auch diesmal, wie Mona Vetsch ausführte, «keine Verlierer». Denn alle Nominierten durften im «Kreuzverhör» detailreich ihre Entwicklungen vorstellen. Das Ringen um den Platz auf dem Siegertreppchen war knapp, wie Jury-Präsidentin Renate Gröger zu Protokoll gibt. Trotzdem mussten Gilgen Logistics mit ihrer per Digitalisierung und Augmented Reality schnellen Realisierung komplexer Anlagen und Systeme, SBB Cargo und Spross mit ihrem «Urban Mining»-Konzept zum kreislauf-orientierten Recycling städtischer Baustoffe in Zürich samt extrem kurzen Wegen, sowie die Brauerei Feldschlösschen mit der Umstellung ihrer Lkw-Flotte auf Elektro-Fahrzeuge zu guter Letzt den Weg für das Robot-start-up der jungen Ingenieure aus Eschlikon freimachen.

Gleichzeitig wurden auch die Lean&Green-Awards verliehen (ausführlicher Bericht folgt).

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