Eine Flotte fahrerloser Elektro-Minibusse wird ab 2026 Teil des öffentlichen Nahverkehrs im 43.000-Einwohner-Städchen Châteauroux. Ein Konsortium aus sechs Mobilitätsakteuren wie Alstom, EasyMile, Keolis und Renault bereitet die Einführung auf Stufe 4 des autonomen Fahrens vor.

Das Pilotprojekt wurde als Gewinner eines Projektaufrufs «France 2030» zum Thema «Automatisierte Strassenmobilität, vernetzte und emissionsfreie Serviceinfrastrukturen» ausgezeichnet und erhielt die Unterstützung vom französischen Ministerium für ökologischen Wandel und territorialen Zusammenhalt sowie von Bpifrance, einer mit der deutschen KfW vergleichbaren Bank zur Unterstützung gemeinwohl-orientierter Projekte und Unternehmungen.

Das als «Mach2» bekannte Projekt ist der erste Einsatz eines autonomen Mobilitätsdienstes der Stufe 4 in dieser Grössenordnung und markiert einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung des automatisierten öffentlichen Verkehrs in Frankreich und in Europa. Der Dienst soll in das Busnetz «Horizon» der Stadt integriert und von Keolis betrieben werden.

Das Konsortium vereint französische Marktführer im Bereich Mobilität, die jeweils ihre speziellen Kompetenzen einbringen: Renault Group die robotisierte Elektro-Kleinbusplattform, EasyMile das autonome Fahrsystem, StatInf die Validierung kritischer Softwareelemente, Equans den computergestützten Versand und die Automatik Vehicle Location (CAD/AVL)-System, Alstom für die angeschlossene Sicherheitsinfrastruktur und Kommunikationsprotokolle, sowie Keolis für den Betrieb und die Wartung dieser neuen öffentlichen Verkehrsdienste.

Das entwickelte Fahrzeug soll deutlich grösser und schneller sein als heute eingesetzte autonome Shuttles. Das Projekt befasst sich auch mit der komplexen Frage der Interaktion mit Einsatzfahrzeugen und der Anbindung an Ampelinfrastrukturen. Das Überwachungskonzept wird im Detail überarbeitet, um es einem zentralen «Supervisor» zu erlauben, die gesamte Fahrzeugflotte im Blick zu behalten, zu steuern und damit auch die Tragfähigkeit des Betreibermodells für diese neue Transportart zu gewährleisten. Die Einhaltung strenger Sicherheitsstandards auf französischer und europäischer Ebene gehört dazu.

Der vorgesehene 6-Meter-Kleinbus aus der Renault-Reihe entspreche den Anforderungen des öffentlichen Verkehrs und den Ansprüchen öffentlicher wie auch privater Akteure in Bezug auf Sicherheit, Fahrgastzufriedenheit und Geschäftsentwicklung.

Das Projekt profitiert von der offiziellen Unterstützung der Châteauroux Métropole, dem Departement Indre, dem Innenministerium und der PFA (Plateforme Automobile) sowie der Unterstützung des Ministeriums für ökologischen Wandel und territorialen Zusammenhalt und Bpifrance. Es zeigt die Relevanz dieser Art von Technologie auch für mittelgrosse Städte.

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