Entstanden ist alles als Ein-Mann-Firma in einer Garage in Achim bei Bremen. Mittlerweile zählt Hansa-Flex als Systemanbieter rund um die Fluidtechnik über 4400 Mitarbeitende. Bereits 2022 ging der Neubau mit einem automatischen Palettenlager in Betrieb. Auch der Umstieg auf Viadat 9.1 erwies sich als die richtige Wahl.
Die Produkte und Dienstleistungen reichen von der einfachen Schlauchleitung für Hydraulik und Pneumatik über Engineering, Aggregatebau, Zylinderinstandsetzung bis hin zur Serienfertigung für die Erstausrüstung. Der Neubau umfasst auf einer 18.000 Quadratmeter grossen Fläche einen vierteiligen Gebäudekomplex mit Verwaltung, Logistik- und Produktionshalle sowie Hochregallager.
Gleichzeitig führte Hansa-Flex ein komplettes Update der Software-Landschaft an seinen drei Standorten durch: Das bisherige SAP-System SAP R/3 wurde auf SAP S/4HANA umgestellt. Damit verbunden war auch ein Update des Lagerverwaltungssystems, mit dem Ziel, die Produktivität der Logistikprozesse zu steigern: «Unsere Kunden erwarten, die Ware immer schneller zu erhalten», erklärt Christine Linz, Leiterin des Zentrallagers. «Zudem wollen wir Kapazitäten für unseren Webshop ausbauen, um einen noch grösseren Kundenkreis bedienen zu können.»
Bis dahin setzte Hansa-Flex im Logistik-Bereich zwei Systeme ein: Die manuellen Lager in Geisenfeld und am «alten» Standort «Zum Panrepel 44» in Bremen wurden mit SAP WM verwaltet, das zum Jahre 2027 nicht mehr supportet werden soll. Für das automatische Tablarlager mit 24.500 Stellplätzen am «Panrepel» sowie für das automatische Behälterlager in Geisenfeld mit 36.000 Stellplätzen war das Lagerverwaltungssystem Viadat im Einsatz – zunächst seit 1993 in der Version 4.0, seit 2006 dann in der Version 6.2.
Schneller Service. Abb.: Hana-Flex
Mit dem geplanten Umstieg auf SAP S/4HANA stand Hansa-Flex vor der Wahl, die Verwaltung sämtlicher Lagerbereiche – automatisch und manuell – über SAP bzw. über das EWM-Modul von SAP abzuwickeln, oder aber SAP S/4HANA nur für die übergeordneten Funktionen zu nutzen und die Lagerverwaltung über die Viadat-Version 9.1 zu realisieren. «Wir wollten aber auf jeden Fall alle Materialien in unseren verschiedenen Lagern in einem System haben» erinnert sich Linz. Schliesslich fiel die Entscheidung zu Gunsten von Viadat 9: «Unsere Mitarbeitenden kennen Viadat – auch wenn es mit der neuen Version ein grosser Sprung ist, haben sie immer noch einen gewissen Wiedererkennungswert», so Christine Linz. «Daher war der Lernprozess für sie einfacher als bei dem deutlich komplexeren SAP.» Hansa-Flex bewertete Viadat 9 im Vergleich zu SAP EWM insgesamt hinsichtlich der Kosten und des Zeitaufwands besser.
Schlauchlängen exakt hinterlegt
Aber auch ganz konkret bei der Funktionalität konnte Viadat 9 überzeugen, wie Tobias Seidel, Supply Chain Manager bei Hansa-Flex, berichtet: «Viadat ermöglicht im automatischen Palettenlager unserer Unternehmenszentrale eine Schlaucheinzellängen-Verwaltung.» Bisher wurde das Schlauchlager von SAP verwaltet, erklärt Seidel. Das System «kannte» allerdings nur die Gesamtsumme an Schlauchmaterial auf einer Palette. Es hat nicht erfasst, wie viele Meter an Schlauch auf den verschiedenen auf einer Palette eingelagerten Rollen vorhanden waren.
«So wurde früher eine Palette ausgelagert und wenn nötig die erforderliche Schlauchlänge von einer Rolle abgeschnitten. Insgesamt war der Zeitaufwand für diesen Prozess sehr hoch.» Viadat 9.1 dagegen speichert die exakt vorhandenen Meter für jede Rolle auf einer Palette. Wird heute zum Beispiel ein Schlauch mit 30 m Länge bestellt, weiss das System, ob die gewünschte Länge bereits vorhanden ist und lagert die passende Palette direkt aus. «Damit hat sich allein im Schlauchlager die Pick-Performance deutlich verbessert und die Anzahl an Restbeständen reduziert», betont Seidel.
Automatischer Nachschub
In Geisenfeld steuert Viadat nicht nur das automatische Kleinteilelager, sondern auch den Schnelldreherbereich inklusive Routenzug: «Wir lagern die besonders stark nachgefragten Artikel im unteren Bereich der Regale», erläutert Tobias Seidel. «Aus diesem Bereich entnimmt ein Mitarbeiter mit Hilfe des Routenzugs Verpackungseinheiten direkt aus dem Regal, was besonders schnelle Picks ermöglicht.» Viadat steuert dabei vollautomatisch den Nachschub der Schnelldreher aus den oberen Regalbereichen.
Zudem hat viastore hier eine freie Lagerplatzwahl realisiert, wie Markus Ott, Projektmanager von viastore, ergänzt: «Standard ist, dass Viadat den Lagerplatz im Regal vorgibt. Bei Hansa-Flex konnten die Lagermitarbeitenden aber effizienter arbeiten, wenn sie selbst die Möglichkeit haben, den passenden Lagerplatz zu wählen.»
«Wir haben das System so konfiguriert, dass jeder Nutzer nur die Informationen sieht, die für ihn tatsächlich relevant sind» erklärt Seidel. So sei zum Beispiel der Kommissionierdialog deutlich transparenter und einfacher aufgebaut, wie Seidel weiter berichtet: «Bei jedem Kommissionierauftrag zeigt das System zusätzlich ein Bild des zu entnehmenden Artikels – damit werden Fehler bei der Kommissionierung erheblich reduziert.» Zudem lassen sich wichtige Kennzahlen in individuellen Dashboards in grafischer Form visualisieren. «Heute ziehen wir die wichtigsten Kennzahlen täglich aus dem System», so Christine Linz.
Hand in Hand gearbeitet...
Inzwischen ist Viadat seit über einem Jahr im Einsatz – mit Erfolg: «Wir sind aktuell deutlich schneller bei den Pick-Zeiten im Schlauchbereich durch das Zusammenspiel des automatischen Palettenlagers und Viadat9», beschreibt Seidel die Gewinne bei der Produktivität. Christine Linz betont, dass auch die Kommissionierqualität deutlich gesteigert wurde. «Dank der visuellen Darstellung der Artikel im Kommissionierdialog und durch einen weiteren Scan der Artikelnummer ist eine Kommisionierung des falschen Artikels nicht mehr möglich.»
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