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Shuttle-Technik für den Frischsalat
17. November 2025
Da haben wir den Salat – in der modernsten Salatfabrik der nördlichen Hemisphäre. Dabei hat in der hochautomatisierten Lagerlösung, die SSI Schäfer für «Fresh Servant», den Marktführer verzehrfertiger Gemüse-Mischungen im finnischen Edsevö realisiert hat, alles seine Ordnung. Sogar weit mehr als das.
Punktlandung in der Parallelwelt
17. November 2025
«Wer von Ihnen hat schon mal ein AGV in Betrieb genommen?», fragt Linde MH-Softwarechef Christoph Hock vor rund 75 Anwesenden in die Runde – bis sich ein junger Consultant aus Lugano als Freiwilliger meldet. Er darf den aufgerüsteten L-Matic per Mausklick an einem bereitstehenden Monitor ins Rennen schicken.
Coop beliefert Zürich per Bahn
12. November 2025
Die Coop hat einen neuen Eisenbahn-Umschlagplatz im Herzen von Zürich eröffnet. Das Unternehmen beliefert die Limmat-Metropole jetzt per Güterzug und erspart dem Ballungszentrum somit voraussichtlich rund 58.000 Lkw-Fahrten pro Jahr. Ein Erfolg für die eigene «Railcare».
Den Rollwiderstand senken
12. November 2025
Über die Diskussion um neue Antriebssysteme könnte fast in Vergessenheit geraten, dass es auch noch andere Fahrzeug-Komponenten gibt, die entscheidend zur Senkung von CO2-Werten beitragen. Reifenhersteller Goodyear bietet bis zu 13 % geringeren Rollwiderstand mit einem «Kmax Gen-3».
Der kleine Bruder des FM-X
11. November 2025
Kraftvoll, leistungsstark und stets zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Dem Hersteller zufolge wäre der neue FXR 14C-16C nicht nur der Traum jeder Schwiegermutter, sondern auch der Mitarbeitenden im Lager. Der kompakte Schubmaster macht auch in kleinen Lagern und engen Gängen eine gute Figur.
Emissionsfreies Paket gebündelt
11. November 2025
«Kompromisslos in einem emissionsfreien Paket gebündelt» hat Hyster laut Produktmanagerin Eva Nachtergaele die neuen XLTG-Modelle des Stapler-Herstellers von 4 bis 7 t Tragkraft. Der Verbrennungsmotor wurde durch eine Li-Ion-Batterie und einen Permanent-Magnet-Motor ersetzt.
Die Ultimative Kommissionier-Lösung
11. November 2025
Er könnte auch «RoboCap» heissen oder «RoCapture». Nun aber ist es der «RoCaP», mit dem Linde MH und Rossmann, eine der grössten Drogeriemarktketten Europas, ein neuartiges Robotik-Fahrzeug mit einem mehrachsigen Greifarm für das autonome Kommissionieren im Lager lancieren.
Anlagenservice mit Spassfaktor
10. November 2025
Dass bei vielen Unternehmen der Service rund 40 % zum Erfolg beisteuert, ist bekannt. Zur transport.ch an der Bernexpo rückten Werkstatt- und Service-Fahrzeuge als E-Mobil an, die auch zur humorvollen Optimierung der Work-Life-Balance beitragen: Mit dem Surfbrett auf dem Dach – zum Wellenreiten vor der Arbeit.
Frauen in der Männerdomäne
10. November 2025
Zum mittlerweile 3. Treff der «Young Ladies», junger Frauen im Transportbereich, kamen unter Moderation durch Monika Erb und Ramona Felder mit Unterstützung durch Urs Gerber, CEO von Volvo Schweiz, rund 65 weibliche Nachwuchs-Talente, wie auch erfahrene Logistikerinnen an der transport.ch zusammen.
Was eigentlich zusammengehört
09. November 2025
Keiner der namhaften Hersteller liess es sich in der Sparte der Flurförder-Fahrzeuge nehmen, bei der diesjährigen transport.ch in Bern dabei zu sein. Allen voran Jungheinrich als Premium-Partner der Messe mit den «Dunking Devils» aus Slowenien, die artistische Einlagen am Basketballkorb lieferten.
Punktlandung in der Parallelwelt
WAGNER Schweiz AG
Punktlandung in der Parallelwelt
17. November 2025
«Wer von Ihnen hat schon mal ein AGV in Betrieb genommen?», fragt Linde MH-Softwarechef Christoph Hock vor rund 75 Anwesenden in die Runde – bis sich ein junger Consultant aus Lugano als Freiwilliger meldet. Er darf den aufgerüsteten L-Matic per Mausklick an einem bereitstehenden Monitor ins Rennen schicken.

Der Begriff des «Programmierens» ist hier nämlich nicht mehr so ganz zutreffend. Denn es braucht zumindest nach Ansicht der jungen IT-Fachleute keine speziellen «Programmier»-Kenntnisse mehr, um den Robothelfer mit dem zur Verfügung stehenden Instrumentarium in den Prozess- und Materialfluss des gewünschten Warenumschlags einzuklinken.
Zeigen, wo`s langgeht
Linde Material Handling hat den «Automation Summit» in seinem noch relativ jungen «Experience Hub» in Aschaffenburg organisiert, um Kunden, Beratern und Fachmedien in Vorträgen und Live-Vorführungen das breite Fahrzeug-Portfolio des Staplerherstellers, flexible Software, innovative KI-Lösungen und individuelle Automatisierungs-Lösungen zu demonstrieren.
Um die Technologien jeweils massgeschneidert auf den Rhythmus des oder der in Frage kommenden Unternehmen anbieten zu können, bedarf es in der Tat eines etwas tieferen Prozess-Verständnisses. Auch wenn es laut Christoph Hock inzwischen dank KI eben nur noch ein paar Mausklicks und einiger im System vernetzter Menüpunkte bedarf, um dem Automated Guided Vehicle (AGV) zu zeigen, wo`s langgeht.
Ein etwas tieferes Verständnis
So ergreift der aus der Schweiz angereiste Tessiner Logistik-, Technologie- und Strategie-Berater Remo Berlanda beherzt die Gelegenheit, dem L-Matic den Weg zu weisen. Es gibt schon noch einige Schwierigkeitsgrade bei Kurvenfahrten und vorauszudenkenden Positionierungen, die dann allerdings nach einigen Minuten gut bewältigt werden.
Alles in Echtzeit auf dem Schirm.
Auch anwesende Stapler-Testexperten trauen sich zunächst nicht so ganz heran an die Bildschirm-Steuerung mittels Echtzeit-Abbildung der umgebenden Lagerlandschaft. Immerhin ist es unter Kion-Regie mithilfe von NVIDIA und Accenture gelungen, nicht nur die jeweilige Live-Umgebung des Fahrzeugs ohne grössere Latenzzeit in hoher, statt nur in Zeichentrickfilm-Qualität abzubilden, sondern zugleich auch die damit einhergehende Auswertung der vom LIDAR gelieferten Punktewolke so präzise miteinander zu verknüpfen, dass auf dem Monitor bis auf den Zentimeter genau Gassen, Regalabstände und Höhen geliefert werden. Die können dann zeitnah auch in die Planung eines kompletten Lagers eingespeist werden und als Grundlage für die Realisierung einer Anlage und deren Funktionsfähigkeit in einem Digitalen «Voraus»-Zwilling weiterverwendet werden.
Kluft zwischen Information und Wirklichkeit
Wenig verwunderlich, dass dieses Software- und Sensorgestützte Science-Fiction-Kunststück erst einmal – und immer wieder - persönlich in Augenschein genommen werden muss, um Vertrauen in die hochpräzise Wiedergabe zu schöpfen. Die Kombination der Wahrnehmungs-Ebenen scheint in der Tat einer der wesentlichen, durch KI und neue Rechnerkapazitäten geschaffenen Fortschritte zu sein, der die vorauseilende Intelligenz solcher Systeme und zu bewältigende Aufgaben in Zukunft begründen und ihre Komplexität weiter ausbauen wird.
Fotos: klk.
Gleichzeitig nimmt natürlich die Geschwindigkeit der Digitalisierung zu, während die Ansprüche steigen. Und trotzdem gibt es nach wie vor eine Kluft zwischen der Menge an Daten und Informationen, die dem Menschen zur Verfügung gestellt wird, und dem, was am Schluss als Realität herauskommt.
Für das, was Kommunikations-Wissenschaftler im hereingebrochenen Medien-Zeitalter schon vor Jahrzehnten als «cognitive Dissonanz» bezeichneten, hat Ulrike Just, Verkaufs-Chefin von Linde MH, einen kleinen Seitenhieb für die Notwendigkeit parat, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel an Wissen zu vermitteln, das dann aber trotzdem nicht immer zum gewünschten Ergebnis führt.
Nur acht Sekunden «auf Empfang»
«Wir wissen ja», sagt sie, «dass die durchschnittliche Aufmerksamkeits-Spanne des Menschen inzwischen bei nur noch acht Sekunden liegt». Beim Goldfisch hätten Forscher hingegen festgestellt, dass es bei dem glotzenden Kiemenatmer im Schnitt neun Sekunden sind. Nicht alle, die gerade Auf ihrem Handy daddeln, bekommen den Witz mit.
Andererseits war es noch vor einigen Jahren so, dass der Staplerfahrer zwischen Kisten, Paletten und Artikelpositionen sozusagen «Herr der Dinge» war. Heute wird der Materialfluss im Warehouse Management orchestriert, so Just. «Schön, dass noch Menschen da sind», meint Engineering-Manager Andreas Schneider.
Für den Innen- und den Ausseneinsatz.
Aber nie war der Zeitpunkt, in die Automatisierung von Materialflussprozessen zu investieren, so günstig wie jetzt, ist Ulrike Just überzeugt. «Die Systeme sind deutlich einfacher und kostengünstiger geworden, die Projektplanungs- und Implementierungszeiten haben sich spürbar verkürzt. (…) Für Unternehmen, die bereits über eine mehrjährige Automatisierungserfahrung verfügen, bietet sich zudem die Chance, neue Technologien mit Linde MH als Partner aktiv voranzutreiben», beschreibt die Managerin. Inzwischen, so Linde-Strategie-Chef Thorsten Rochelmeyer, gibt es allerdings auch rund 130 Hersteller, die Autonome Mobile Robots (AMR) bauen. Da kommt es dann auch auf die Leichtigkeit und Kompetenz an, mit der die Automatisierung vermittelt wird.
Passgenau planen - und umsetzen
Zusammen mit AMRs, Shuttle-Lösungen, stationärer Automation und Regalsystemen steht ein umfangreicher, modularer Baukasten zur Verfügung, mit dem sich unterschiedlichste Kundenprojekte passgenau planen und umsetzen lassen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, Einzelanfertigungen für spezielle Kundenanforderungen zu realisieren.
Neue Fahrzeugentwicklungen sind bereits in der Pipeline. Der innovative Linde RoCaP, mit dem der Durchbruch für das automatisierte Kommissionieren im Lager gelingen soll, war in Aschaffenburg «live» zu erleben. Linde MH und die Drogeriemarktkette Rossmann lancieren – wie berichtet - das Fahrzeug gemeinsam. Es basiert auf dem automatisierten Hochhubwagen Linde L-Matic HD k und verfügt zusätzlich über einen fest mit dem Gabelträger verbundenen, intelligenten Roboterarm. Insgesamt eine Konstruktion, die nicht mehr als klein, kompakt oder «niedlich» zu bezeichnen wäre, sondern ein beträchtlicher, Ehrfurcht gebietender Koloss. Er hebt die Pakete aus dem Regal und platziert sie auf dem Warenträger. Speziell für den Einsatz bei Rossmann wurde ein Lastaufnahmeteil für Rollcontainer konstruiert. Da der Linde RoCaP Seite an Seite mit manuell bedienten Flurförderzeugen arbeiten kann, entlastet er die Mitarbeitenden im Lager vor allem beim Picken schwerer Gebinde.
Ein Ehrfurcht gebietender Koloss
Weiteres Event-Highlight war ein Vorausblick auf den ersten automatisierten Gegengewichtsstapler. Der für Outdoor-Einsätze konzipierte Linde E-Matic soll 2027 auf den Markt kommen. Ausgestattet mit einer Traglast von 2,3 t, Seitenschieber, Lithium-Ionen-Batterie sowie umfangreicher Navigations- sowie Sicherheitstechnik, übernimmt das robuste Fahrzeug im ersten Entwicklungsschritt horizontale Transporte zwischen Ablagepunkten am Boden oder stationärer Fördertechnik.
Bereits 2026 starten Vorserienprojekte bei ausgewählten Kunden, deren Erfahrungen unmittelbar in die Weiterentwicklung und Serienreife einfliessen. In weiteren Ausbaustufen soll der Linde E-Matic dann zusätzliche Aufgabenstellungen übernehmen – beispielsweise den Wechsel zwischen Innen- und Aussenbereichen, das Überwinden grösserer Steigungen, das Ein- und Auslagern im Regal oder Blocklager sowie das seitliche Be- und Entladen von Lkw.
«Mit dem ersten Gegengewichtsstapler hat die Automatisierung jetzt das Kernprodukt der Marke Linde erreicht», verkündete die oberste Markenrepräsentantin von Linde MH nicht ohne Stolz. «Als erster grosser Hersteller von Flurförderzeugen wollen wir das Fahrzeug in Serie produzieren. Damit entsprechen wir einem oft von unseren Kunden geäusserten Wunsch und untermauern unseren Anspruch, die Branche technologisch anzuführen.»
www.linde-mh.ch