Interroll MCP Play IFOY

 

Interroll´s «Modular Conveyor Platform» (MCP) ist seit 2013 bekannt und tausendfach in Verwendung. Mit «MCP Play» gibt es jetzt eine autonome Steuerungslösung für die modulare Behälter- und Kartonfördertechnik, die 40 % höhere Durchsätze erlauben und die Energieeffizienz verbessern soll.

 Was nicht so recht in eine einzelne Kategorie passt, aber trotzdem eine Innovation ist, die breite Verwendung finden dürfte, kommt beim IFOY in die Rubrik «Special of the Year». In dieser etwas ungenau definierten Sparte konkurriert Interroll beim Intralogistik-Wettbewerb in Dortmund mit «aluco STRIX», einer ganzheitlichen Hard- und Softwarelösung zur Optimierung von Logistikprozessen - einem KI-optimierten System aus Frachtvermessung und automatisierter Disposition.

 

IFOY Testcamp

 

Mit «KI» hat Interroll´s neues «MCP Play» noch gar nicht so viel zu tun, räumt Uwe Schildheuer, Chef der Digital Sales Solutions bei dem aus dem Tessin stammenden Fördertechnik-Anbieter ein. Mithilfe der Modular Conveyor Platform (MCP), bestehend aus Rollenbahnen und Gurtförderern in verschiedenen Ausführungen, Liftern, Weichen, Spiralförderern liess sich auch bislang schon nahezu jede Förderaufgabe für Objekte bis 50 kg flexibel realisieren. Aber jetzt kommt zur – schon fast müsste man sagen: «altbewährten» – modularen Technik mit all ihren Vorteilen doch noch einiges hinzu. Ein dezentrales Steuerungskonzept, das durchgehend mithilfe der Interroll MultiControl realisiert werden kann, löst die speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) ab, wodurch sich Förderanlagen einfacher planen, installieren und konfigurieren lassen. Layout und die Konfiguration des Materialflusses ersetzen die SPS-Programmierung. Das Ergebnis kann mittels Simulation überprüft werden. Herzstück der Inbetriebnahme ist eine Software, die mit den installierten MultiControl Steuerungen kommuniziert. Dazu verfügt jede MultiControl über einen integrierten Webserver und BUS-Schnittstellen. Die visualisierte Benutzeroberfläche macht es Integratoren und Betreibern leicht, den Systemstatus zu überprüfen und Konfigurationen zu ändern.

 

LogisticsInnnovation stellt

in loser Reihenfolge die für

den IFOY Nominierten vor

 

Eine weitere «MCP Play» Innovation ist die Flowing Merge Funktion. Dabei wird das Fördergut im Fluss gehalten, indem die Geschwindigkeit auf dem Abschnitt vor Zusammenführungen von zwei Förderlinien reduziert und nicht wie bisher gestoppt wird. Das reduziert den Energiebedarf sowie die benötigte Anschlussleistung, da Anlaufströme und Spitzenlasten vermieden werden. Darüber hinaus sinken die Geräuschemissionen.
Einen deutlichen Effizienzgewinn bringt «MCP Play» für den Durchsatz, da Behälter und Kartons mit kürzerem Abstand hintereinander auf der Förderstrecke transportiert werden können. Durch den kontinuierlichen Fluss und die gesteigerte Förderleistung kann der Durchsatz der Anlage signifikant erhöht werden.

Der durch die dezentrale Steuerung reduzierte Datenaustausch innerhalb der Systemumgebung führt zu geringeren Latenzen und reduziert die Gesamtkomplexität der IT-Umgebung. Deutlich vereinfacht wird auch die Anbindung an übergeordnete IT-Systeme wie das WMS.

«MCP Play» löst die bisherige Zonenförderung und damit einhergehende Start-/Stopp-Operationen ab. Die intelligente Steuerung optimiert sämtliche Abläufe in den Förderzonen ganzheitlich und erreicht so einen kontinuierlichen Materialfluss. Die neue Logik ermöglicht fliessende Zusammenführungen im Reissverschluss-Prinzip und kürzere Abstände zwischen den einzelnen Förderobjekten - einer der entscheidenden Punkte, die Förderleistung und Durchsatz erhöhen sowie den Energieverbrauch senken und die Lebensdauer der Antriebe verlängern.

 

Interroll MCP Play IFOY Uwe SchildheuerU.Schildheuer. Foto: klk.

 

Der modulare Aufbau der MCP erleichtert die Anpassung von Layout und die Systemeinstellungen an neue Anforderungen anzupassen und bereits vorhandene Module wiederzuverwenden. Ein interessantes Feature, vor allem für E-Commerce-Händler mit volatilen saisonalen Bestellstrukturen oder 3PL-Dienstleister, die regelmässig mit Veränderungen in ihrem Kundenstamm konfrontiert sind.

Zu den Nutzern von Interroll in Express- und Postdiensten, im E-Commerce, auf Flughäfen, in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, in der Modeindustrie, in der Automobilindustrie und in anderen Branchen zählen führende Marken wie Amazon, Bosch, Coca-Cola, DHL, Nestlé, Procter & Gamble, Siemens, Walmart und Zalando. Interroll hat seinen Hauptsitz in der Schweiz und verfügt über ein globales Netzwerk von 35 Gesellschaften mit 556.3 Mio. Franken Umsatz und rund 2400 Mitarbeitenden.

www.interroll.com

 

IFOY-Audit

 

Das Audit fand – wie alle anderen auch - Ende März im Rahmen des Test Camp Intralogistics auf der Messe Dortmund statt. Eine internationale Fachjury, bestehend aus führenden Fachjournalistinnen und -journalisten der Logistik-Leitmedien, wählt die Preisträger auf Grundlage transparenter und unabhängiger Bewertungsmaßstäbe aus. Träger des Award sind die Fachverbände Fördertechnik und Intralogistik sowie Robotik + Automation im VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau). Schirmherr ist der Bundeswirtschaftsminister.

Wer an der Gala am 3. Juli im Phoenix des Lumières in Dortmund einen «Oscar der Intralogistik» beim «International Forklift of the Year» (IFOY)-Award mit nach Hause nehmen darf, wird anonym entschieden.