Kiwi heisst der Vogel, der nicht fliegen kann, aber auch die Frucht, die wegen ihres hohen Vitamingehalts inzwischen weltweit begehrt ist. Neuseeland nennt seine eigene Staatsbahn «KiwiRail». Und bekommt jetzt weitere neun ETCS-fähige Strecken-Loks und 24 Diesel-Hybrid-Rangierloks aus der Schweiz. 

Für den reibungslosen Betrieb auf der Nordinsel umfasst der Vertrag mit Stadler die Lieferung von neun mit ETCS (European Train Control System) ausgerüsteten Streckenlokomotiven. Der zweite Vertrag sieht die Lieferung von 24 innovativen Batterie-Diesel-Hybrid-Rangierlokomotiven sowie Ersatzteile, Spezialwerkzeuge und technische Dienstleistungen vor.

ETCS fähige Strecken-Lokomotive

Stadler ist derzeit noch dabei, die 57 Schmalspur-Lokomotiven der DM-Klasse zu fertigen, die von KiwiRail im Jahr 2021 bestellt wurden und in erster Linie im Fernverkehr auf der Südinsel eingesetzt werden sollen. Im Rahmen der neuen Vereinbarung haben beide Unternehmen jetzt ihr Engagement um den zusätzlichen Auftrag erweitert. Für den Einsatz auf dem Schienennetz der Nordinsel werden sie mit ETCS ausgestattet.
ETCS ermöglicht den sicheren und nahtlosen Betrieb der DM-Lokomotiven im Bereich der Metro Auckland, die mit dem streckenseitigen Zugsicherungssystem ETCS Level 1 ausgestattet ist. Durch die Initiative werden die Loks auch für den sicheren Betrieb im Gebiet der Metro Wellington gerüstet, sobald das streckenseitige Signalsystem auf ETCS umgerüstet ist.

Hybrid-Rangierlok

Im Rahmen der zweiten Vereinbarung wird Stadler 24 Hybrid-Batterie-Diesel-Schmalspur-Rangierlokomotiven mit Mittelführerhaus und einer maximalen Achslast von 16 t liefern. Die neuen Rangierlokomotiven sind speziell für den Einsatz in allen Rangierbereichen von KiwiRail konzipiert. Dank des eingebauten Batteriemoduls wird die Lokomotive in erster Linie als Nullemissionsfahrzeug betrieben, was erheblich zur Verringerung des CO2-Fussabdrucks im Rangierbetrieb beitrage. Der umfassende Vertrag beinhalten auch Ersatzteile, Spezialwerkzeuge und technische Dienstleistungen. Die Rangierlokomotiven werden so konstruiert sein, dass sie innerhalb der Grenzen des Rangierbahnhofs über ein sicheres und robustes Fernsteuerungssystem von ausserhalb des Führerstands bedient werden können.

Fotos: KiwiRail (zVg)

Adele Wilson, Chief Customer and Growth Officer von KiwiRail, würdigt die neuen Lokomotiven als Teil einer 1,7-Milliarden-Dollar-Investition in Rollmaterial, das KiwiRail in die Lage versetze, seinen Kunden einen besseren Service zu bieten und den Zugang des neuseeländischen Güterverkehrsmarktes zum CO2-armen Verkehr weiter zu verbessern. Die Lokomotiven werden auch auf den Tourismusrouten eingesetzt.

Die Co-Co-Lokomotiven werden mit einem schadstoffarmen 3000 kW-Dieselmotor nach den neuesten europäischen Abgasnorm (Stufe V) und sorgen nicht nur für eine erhebliche Reduzierung der Schadstoffemissionen, sondern auch für eine optimierte Verbrennung. Die Lokomotiven sind für den Einsatz von HVO-Biokraftstoffen ausgelegt. Zwei externe Laufstege verbinden die beiden Führerstände und ermöglichen den direkten Zugang zu den wichtigsten Geräten für Wartungszwecke.

Elektrifizierung auf der Hauptstrecke.

Die Bo-Bo Rangierlokomotiven sollen die hohe Leistung und Effizienz des Wechselstromantriebs mit der Flexibilität und Umweltfreundlichkeit des Hybridantriebs kombinieren. Die Lokomotiven sind sowohl für den Betrieb in der Kabine als auch im Freien konzipiert und verfügen über ein Fernsteuerungssystem, das ihre Vielseitigkeit erhöht. Wie die Streckenlokomotiven der DM-Klasse sind auch sie mit einem automatischen Motor-Start-Stopp-System (AESS) zur Minimierung von Kraftstoffverbrauch, Lärm und Emissionen sowie einem Ferndiagnose- und Zustandsüberwachungssystem ausgestattet.

www.stadlerrail.com