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Klingt vernünftig – ist aber nicht automatisch der schonendste Umgang mit Ressourcen: In Deutschland wird ab sofort die Anschaffung von fabrikneuen Lkw fünfstellig unterstützt, wenn sie der Abgasstufe Euro VI entsprechen, und gleichzeitig ein alter Lkw der Abgasstufen Euro III, IV oder V verschrottet wird.

Mit Euro VI werden die Grenzwerte für Lkw bei Partikeln um etwa 67 Prozent und bei Stickstoffoxiden um 80 Prozent gegenüber Euro V gesenkt. Das Umweltbundesamt bezeichnet die Regelungen zur Minderung der Treibhaugasemissionen von schweren Nutzfahrzeugen als überfällig. Immerhin wird die Förderung ausdrücklich mit der verpflichtenden Installation eines Abbiegeassistenzsystems verbunden und ein weiterer Zuschuss von bis zu 5000 Euro für die Anschaffung intelligenter Trailer-Technologie (zum Beispiel Technologien zur Reifendruckmessung oder zur digitalen Ansteuerung für Auflieger und Anhänger und aerodynamische Anbauteile) gewährt. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer verweist auf den positiven Effekt für die Senkung der CO2-Emissionen von Nutzfahrzeugflotten, aber ausdrücklich auch den Impuls für die Wirtschaft und den Erhalt von Arbeitsplätzen. «Lkw verursachen etwa ein Viertel der CO2-Emissionen im Strassenverkehr. Darum unterstützen wir zusätzlich seit langem das Verlagern von Gütern auf klimafreundliche Verkehrsträger wie Wasser oder Schiene.»

Grafik: Umweltbundesamt (D)

Die Förderung basiere auf den Beschlüssen der «konzertierten Aktion Mobilität – KAM“. Die Plattform aus Vertretern der Koalition, Ministerpräsidenten aus ausgewählten Bundesländern sowie wie Vertretern der Autoindustrie, der Arbeitnehmer und der Nationalen Plattform zur Zukunft der Mobilität (NPM) widmet sich offiziell «dem langfristigen Strukturwandel in der deutschen Automobilindustrie und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Unternehmen, Regionen und Beschäftigten“.

Das Programm besteht aus zwei Komponenten: Neben der jetzt gestarteten zur Förderung neuer und sauberer Lkw soll in einer zweiten Förderrichtlinie die Beschaffung kommunaler Einsatzfahrzeuge – vor allem bei Feuerwehren – unterstützt werden. Diese befindet sich derzeit noch in der Ressortabstimmung, ist aber ebenfalls für das erste Quartal 2021 geplant.

 

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