Der französische Detailhändler Carrefour will bis Ende 2022 insgesamt 1200 Biogas-Lkw einsetzen. Das 600. Biogas-Fahrzeug, ein Iveco S-Way mit CNG-Antrieb und Biogas im Tank, hat erst kürzlich seinen Dienst aufgenommen. Auch Lidl Schweiz schreitet mit dem Gas-Anteil zügig voran.
Der französische Logistik- und Speditionsspezialist Jacky Perrenot hat bereits 2012 zusammen mit Nutzfahrzeughersteller Iveco und mit seinem Kunden Carrefour begonnen, erste Lkw mit CNG-Antrieb zu nutzen. Das Unternehmen zählt sich deshalb auch auf dem Gebiet der Biogas-Nutzung zu den Pionieren. Heute umfasst die Biogasflotte bereits Hundert von Fahrzeugen, die Carrefour-Filialen in ganz Frankreich nahezu CO2-neutral beliefern.
«Wir sind überzeugt, dass der CNG-Antrieb aufgrund seiner wirtschaftlichen und nachhaltigen Rolle enorm wichtig für unser Unternehmen ist», so Philippe Givone, Vorstandsvorsitzender von Jacky Perrenot. «Die Umstellung auf die Biogas-Fahrzeuge wird durch ihre Reichweite, ihre Betriebskosten, ihre Tankzeiten und ihren Fahrkomfort erleichtert, da sie in diesen Punkten gegenüber Dieselfahrzeugen gleichwertig sind. Der Anteil an Biogas-Lkw in unserer Flotte nimmt weiter zu und dürfte bis Ende 2025 rund 24 Prozent und bis Ende 2030 sogar 30 Prozent erreichen.»
Fotos: Iveco
Wie in der Schweiz der Detailhändler Lidl, der bis 2030 sämtliche Filialen fossilfrei beliefern will, dazu ebenfalls auf CNG-Lkw setzt und in Bern nun die erste Filiale ausschliesslich mit lokalem Biogas statt Diesel beliefert, wollen auch die Franzosen komplett vom Diesel wegkommen. Carrefour will bis 2030 seine Logistik ohne Diesel abwickeln und plant daher, die Zahl der Biogas-Fahrzeuge bei seinen Logistik- und Speditionsanbietern allein bis Ende 2022 auf 1200 Stück zu erhöhen.
«Biogas hat sich als perfekt für unsere Transportorganisation erwiesen und ermöglicht uns, 100 Tonnen CO2 pro Jahr und Fahrzeug einzusparen. Mit der Verwertung unserer Abfälle zur Herstellung von Biogas schliessen wir dadurch sogar den Gesamt-Kreislauf», erklärt Thomas Mathieu, CSR Supply Chain Manager bei Carrefour stolz.
In der Schweiz werden dem Online-Portal «CNG-Mobility» der Schweizer Gasbranche zufolge (Stand Ende 2020) dem «Natural Gas» an Zapfsäulen durchschnittlich 27,3 Prozent Biogas beigemischt. Der Anteil wurde in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich erhöht. Für die Produktion von Biogas werden in der Landwirtschaft, Nahrungsmittelproduktion, Gastronomie und in Haushalten anfallende organische Abfälle verwendet. Wichtig: In der Schweiz werden keine Nutzpflanzen für die Biogas-Produktion angebaut.
Foto: Krummen
Krummen Kerzers hat bereits zwei LNG-Tankstellen, einen LNG-Tankauflieger, 30 LNG-Zugfahrzeuge und zudem mehrere LKW mit CNG-Antrieb im Einsatz. «Der Umstieg von LNG auf erneuerbares Gas aus biogenen oder synthetischen Quellen ist für uns ein unbedingt notwendiger Schritt. Wir haben aber auch einen ökonomischen Auftrag zu erfüllen. Die LNG-Technologie ermöglicht sowohl das eine wie auch das andere.» Eine dritte mit LNG (Liquified Natural Gas), also mit Flüssigerdgas bestückte Tankstelle der Schweiz zog Ende September nach Egerkingen. Seit 1. Oktober kann dort bei Volvo Trucks an der Industriestrasse LNG (Liquefied Natural Gas) gezapft werden.
www.cng-mobility.ch
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