Durch Augmented Reality (AR) in Form digitaler Modelle von Krananlagen und ihrer Systeme, direkt aus vor Ort gesammelten Daten gespeist, soll die Fernwartungsunterstützung im Duisburger Hafen ausgebaut werden. Ein intelligentes Kontrollsystem mit Anschluss ans industrielle Internet der Dinge (IIOT).

In Zukunft sollen die Datenmodelle auch mit einer intelligenten E-Commerce-Plattform kombiniert werden, um die Beschaffung von Ersatzteilen oder Vorratskomponenten zu straffen. Dass Schlüsselbaugruppen und -komponenten an Kranen überwacht werden, ist seit einiger Zeit gängige Praxis. Mittlerweile möchten Kranbetreiber die erfassten Daten aber auch nutzen, um die Wartungsintervalle zu verlängern und die Kranverfügbarkeit zu erhöhen. Der Rheinhafenbetreiber «Duisport» wandte sich an die Stromag, eine weltweit tätige Anbieterin von Brems- und Antriebslösungen für den Kranmarkt. Mit speziell auf leistungsfähige Systeme für Portal- und Hafenkrane sowie Knickarmkrane zugeschnittenen Lösungen zählt sie zu den führenden Anbietern in diesem Segment.

Stromag Produktmanager Christian Klein: «Wir waren schon geraume Zeit auf der Suche nach einer Gelegenheit, unsere Produkte der Hebetechnik mit IIoT-Technologie zu kombinieren, um einen «intelligenten» Kran zu realisieren. Es besteht der Wunsch, die Daten automatisch über in der Cloud gehostete Modelle zu analysieren, damit wir Erkenntnisse darüber gewinnen, wie diese Daten zur Verlängerung der Wartungsintervalle und zur Steigerung der Kranverfügbarkeit genutzt werden können. Die Duisburger Hafenverwaltung hat uns die perfekte Gelegenheit geboten, diese neuen Technologien in der Praxis zu erproben.»

Fotos: Stromag

An einem Portalkran im Containerterminal wurden neue Systeme installiert. Ein anderer, baugleicher Kran blieb als Vergleichsobjekt für das neue System unverändert. Die Hubwerksbremsen samt Hydraulikaggregat sowie die Betriebsbremsen wurden allesamt ersetzt. Getriebe-Nocken-Endschalter mit passenden Encodern wurden installiert, um Daten zu Position, Drehzahl, Überdrehzahl und möglichen Fehlern zu liefern. Die hydraulischen Versorgungseinheiten wurden mit intelligenten Steuerungen ausgestattet. Eine am Kran installierte SPS kommuniziert mit einer externen SPS und gibt den Betreibern über ein Dashboard Handlungsempfehlungen. Demnächst werden zusätzliche Systeme installiert, die Daten zu Windgeschwindigkeit, Temperatur und anderen Umweltfaktoren liefern sollen. Der Kran durchläuft derzeit eine drei- bis sechsmonatige Datenerhebungsphase, eine «Lernphase», die eine ausreichende Informationsgrundlage für die Wartungsstrategie liefern wird.

 

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