Siemens, seine Konsortialpartner Orascom Construction und The Arab Constructors haben mit dem ägyptischen Verkehrsministerium einen Vertrag über den Bau des sechstgrössten Hochgeschwindigkeits-Systems der Welt mit 2000 km Strecke und einem Umfang von insgesamt 8,1 Mrd. Euro unterzeichnet.

Der Umfang des Gesamtauftrags ist enorm. Er umfasst den bereits im September angekündigten «Suezkanal auf Schienen», eine 660 km lange Strecke zwischen den Hafenstädten Ain Sokhna am Roten Meer und Marsa Matrouh sowie Alexandria am Mittelmeer für 2,7 Mrd. Euro, und nun auch zwei weitere Stracken zwischen Kairo und Abu Simbel, sowie 220 km zwischen Luxor und Hurghada.

Fotos: Siemens Mobility

Das Netz soll 60 Städte verbinden, und beinhaltet auch das Rollmaterial mit 41 achtteiligen Velaro-Schnellzügen, 94 vierteiligen Desiro-Regionalzügen und 41 Vectron-Güterlokomotiven. Der schlüsselfertige Vertrag beinhaltet die Bahninfrastruktur, acht Betriebs- und Güterbahnhöfe sowie einen Wartungsvertrag über 15 Jahre. Vor Ort sollen dadurch bis zu 40000 Arbeitsplätze entstehen.

Der Vertrag wurde vom ägyptischen Verkehrsminister Kamel Al Wazir und Siemens Vorstands-Chef Roland Busch, sowie Orascom-CEO Osama Bisha und Arab Constructors-Chef Sayed Farouk besiegelt. Der Vertrags-Unterzeichnung wohnten der ägyptische Präsident Abdel Fattah El-Sisi, Premierminister Mostafa Madbouly, der Vorsitzende der ägyptischen Tunnelbehörde Essam Waly, der deutsche Botschafter Frank Hartmann und Siemens Mobility-CEO Michael Peter bei.

Die Züge werden mit bis zu 230 km/h unterwegs sein, und rund 90 Prozent der ägyptischen Bevölkerung Zugang zum Bahnnetz verschaffen. Mit der Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene soll das voll-elektrifizierte Bahnnetz die CO2-Emissionen im Vergleich zum bestehenden Bus- und Autoverkehr um 70 Prozent senken. Gemeinsam mit den Bauunternehmen Orascom Construction und The Arab Contractors übernimmt Siemens auch schlüsselfertige Dienstleistungen für die Planung, Installation, Inbetriebnahme und Wartung des Systems für 15 Jahre.

«Das neue elektrifizierte Bahnnetz stellt den Beginn einer neuen Ära für das Eisenbahnsystem in Ägypten, Afrika und im Nahen Osten dar», so Präsident Abdel Fattah El-Sisi. «Die Gelegenheit, Ägypten mit einem modernen, sicheren und erschwinglichen Verkehrssystem auszustatten», so Siemens-Chef Busch, sei «der grösste Auftrag in der Geschichte von Siemens». Mobility-CEO Michael Peter: «Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir von Grund auf ein komplettes Schienennetz entwickeln, das der gesamten Region als Blaupause für ein integriertes, nachhaltiges und hochmodernes Verkehrssystem dienen soll.»

Das Hochgeschwindigkeitsnetz, heisst es, werde die Entwicklung von Gemeinden entlang des Nils ermöglichen, die Klein- und Familienunternehmen florierende Geschäftsmöglichkeiten bieten. Auf allen drei Strecken will Siemens neben einem Stromversorgungssystem, das effizient und kontinuierlich Energie liefert, ein sicheres und zuverlässiges Signalsystem installieren, das auf der Technologie des European Train Control System (ETCS) Level 2 basiert.

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