Bei der Pariser Luftfahrtschau hatte der Elektro-Typ des israelischen Herstellers Eviation, dessen Stückpreis bei 3,4 Mio. Euro liegen soll, schon 2019 Premiere. Jetzt will DHL Express zwölf davon kaufen und damit ein emissionsfreies Luftfracht-Netzwerk begründen. Der Laderaum der Cargo-Variante fasst 1,25 Tonnen.

«Achten Sie in naher Zukunft bei Ihrer On-Demand-Bestellung doch einmal darauf, ob das Paket per E-Flugzeug befördert wurde», sagt Eviation-Chef Roei Ganzarski. Eviation plant die elektrischen Frachtflugzeuge 2024 an DHL Express auszuliefern – der Jungfernflug soll noch dieses Jahr erfolgen. Der Express-Stromer soll eine Reichweite von bis zu 815 km haben und eine Höchstgeschwindigkeit von 400 Stundenkilometern erreichen.

«Wir glauben fest an die emissionsfreie Zukunft der Logistik», betont John Pearson, CEO von DHL Express. «Mit Eviation wagen wir den Aufbruch in ein neues Jahrzehnt einer nachhaltigen Luftfahrt.» Die Ladezeit pro Flugstunde soll rund 30 Minuten betragen. Der Typ «Alice» könne in jedem Umfeld eingesetzt werden, in dem derzeit noch Flugzeuge mit Kolben- und Turbinentriebwerk verkehren. Ihre Elektromotoren seien aufgrund der geringeren Zahl von beweglichen Teilen zuverlässig und wartungsarm. Die Flugleistung werde kontinuierlich von einer Betriebssoftware auf Effizienz überwacht.

Das E-Flugzeug, glaubt auch DHL Express, eigne sich ideal für kürzere Zubringerstrecken und erfordere geringere Investitionen in die Stationsinfrastruktur. Die E-Flugzeuge können während des Beladens und Entladens «betankt» werden, was schnelle Durchlaufzeiten und damit die Einhaltung der anspruchsvollen Zeitpläne von DHL Express erlaube. DHL Express plant mit den E-Flugzeugen vollständig emissionsfreie Zubringer-Netzwerke aufzubauen.

Bilder: DHL / Eviation

DHL will bis 2030 insgesamt sieben Milliarden Euro investieren, um seine CO2-Emissionen zu senken. Die Mittel fliessen insbesondere in Elektrofahrzeuge für die letzte Meile, in alternative Flugzeugkraftstoffe und klimaneutrale Gebäude.

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