Mit einem Landeverfahren namens GLASS können Flugzeuge mit Hilfe eines präzisen Landesystems auch kleinere Airports ohne grössere Infrastruktur automatisch ansteuern. Das Verfahren wurde an Flughäfen in Salzburg, Korfu und Thessaloniki erfolgreich getestet. Rein theoretisch wäre das Ziel sogar «frei definierbar».

Automatische Landungen sind derzeit nur an grossen Flughäfen möglich, die über ein Instrumentenlandesystem (ILS) oder ein GBAS (Ground Based Augmentation System) Landesystem (GLS) verfügen. In den Projekten entwickelte und testete das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ein System, das die Kosten für solch ein Präzisionslandesystem zumindest stark verringern könne. Die Flugversuche fanden mit einem umgebauten A320 statt. «Das ist gerade für kleinere Flughäfen eine äusserst interessante Alternative», sagt Dirk Kügler, Leiter des DLR-Instituts für Flugführung.

Fotos: DLR

Der Autopilot kann das Flugzeug bis zu einer Höhe von 250 Fuss über Grund führen und so zumindest einen Teil des Landeanflugs übernehmen. Auch automatische Landungen sind möglich. Ebenfalls entfällt eine kostenintensive Zulassung eines SBAS-basierten Landesystems für grössere Flugzeuge, da das Flight Management System (FMS) des Flugzeugs nicht mehr benötigt wird, um die in der Datenbank an Bord gespeicherte Anfluginformation zu laden. «Die Daten des SBAS können nicht nur an einzelnen Flughäfen mit entsprechender Bodenstationen empfangen werden, sondern unabhängig davon über ein grösseres Gebiet», erklärt Thomas Ludwig vom DLR-Institut für Flugführung. «Für die allgemeine Luftfahrt sind geeignete Bordempfänger schon seit längerem verfügbar und mit den entsprechenden Verfahren an Flughäfen zugelassen.» Im Projekt GLASS entwickelten die Wissenschaftler somit ein kostengünstiges System, mit dem auch grössere Flugzeuge, die nur ILS- und GLS-fähig sind, das SBAS nutzen können. Und kleinere Flugplätze, vor allem in Urlaubsregionen, wären so in der Lage, Landesysteme für automatische Landungen anzubieten.

 

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