Indonesien ist der weltweit zweitgrösste Fischproduzent. Aber auch wer nachhaltige Methoden praktiziert, kann seinen Fang aufgrund fehlender Kühlmöglichkeiten oft nicht zum Verbraucher transportieren. Eine solarbetriebene Maschine zur Herstellung von Eisblöcken soll helfen.

Kleinfischer können sich gegenüber der Industriefischerei kaum behaupten; viele Fische verderben, die Fischer verarmen. Damit soll jetzt Schluss sein. Entwickelt wurde die Anlage im Rahmen einer mehrjährigen deutsch-indonesischen Zusammenarbeit. «Die Fische verderben nicht, die Eisproduktion funktioniert völlig klimaneutral», freut sich Frank Stegmüller von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). «Das ist eine echte deutsch-indonesische Erfolgsgeschichte.»

Indonesiens Politik will die Fischbestände erhalten und das Einkommen der Fischer in abgelegenen Gebieten sichern. Zusammen mit mehreren indonesischen, deutschen und europäischen Unternehmen wurde die Produktion in Indonesien etabliert. Die Entwicklung begann 2016, die Pilotanlage lief 2018 erfolgreich an – und im aktuellen Jahr 2021 soll die erste kommerzielle Anlage in Betrieb gehen.

Fotos: Ziehl-Abegg

Die Technik stellt eine dynamische und automatisch an die zur Verfügung stehende Sonnenenergie angepasste Eisproduktion von bis zu 1,2 t Blockeis pro Tag sicher. Dazu sind weder ein Stromanschluss noch teure Batteriespeicher nötig. Eisblöcke können in Orten abseits von Stromnetzen hergestellt und für die Kühlung von lokal gefangenem Fisch genutzt werden. Steffen Sinn, Area Sales Manager für Asien beim Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg (Künzelsau): «Die Solarmodule sind keine starke Stromquelle, daher mussten extrem energiesparende Ventilatoren eingebaut werden.»

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