Die über 6 t wiegenden Schwergewichte werden sich automatisch durch die 32 jeweils 80 m langen Gassen des 10 m hohen Regallagers bewegen. Neun Stück der fahrerlosen Schmalgang-Kolosse werden im neuen Logistikzentrum des dänischen Transport- und Logistikdienstleisters DSV in Vestby unterwegs sein.

Die Dänen haben südlich von Oslo gemeinsam mit Jungheinrich auf 16000 Quadratmetern ein Lager mit 60.000 Stellplätzen errichtet, dessen Montage aufgrund durch Covid19 bedingter Grenzschliessungen mit einigen Erschwernissen zu kämpfen hatte. Der Neubau besteht aus einem vollautomatisierten Lager mit 35.000 Stellplätzen, das mit den neun fahrerlosen Schmalgangstaplern des neuen Typs von Jungheinrich betrieben, und 25.000 weiteren Stellplätzen, die manuell mit Schubmaststaplern der ETV-Baureihe bedient werden. Der Betrieb in Vestby ist auf eine Fünf-Tage-Woche im Zweischichtbetrieb ausgelegt.

Bilder: Jungheinrich

Das technische Highlight in Vestby besteht aus einer intelligenten Kombination: Die Paletten werden ohne platzraubende Fördertechnik manuell dem Automatiklager zugeführt. Das spart Zeit, Geld und Platz. Die maximal 1240 Millimeter langen, 840 Millimeter breiten und 1600 Millimeter hohen Europaletten werden dabei von den manuell betriebenen Schubmaststaplern zu Checkpoints gebracht, bevor die automatische Einlagerung im Hochregallager erfolgt. Auch die gesamte Systemumgebung des DSV-Lagers kommt von den Hamburgern: die Stationen zum Konturencheck der Paletten, die Zugangskontrollen sowie die Sicherheitszäune und -tore.

«DSV investiert kontinuierlich in die Effizienz und Optimierung seiner Logistikprozesse», erklärt Ulf Erik Kruger Solheim, Managing Director bei DSV Global and Transport Logistics, die Strategie, die hinter dem Automatisierungsprojekt in Norwegen steht. «Die langjährige Zusammenarbeit und unsere sehr guten Erfahrungen mit Jungheinrich als Partner haben in diesem Projekt den entscheidenden Ausschlag für den Zuschlag an die Hanseaten gegeben.»

Seit Auftragseingang im November 2019 arbeitete Jungheinrich als Generalunternehmer an der Komplettlösung aus einer Hand – von der Planung über die Umsetzung bis hin zum anschliessenden Kundenservice. Auch die Coronakrise und die temporären, europaweiten Grenzschliessungen konnten den Intralogistik-Experten nicht entscheidend behindern. Um den Zeitplan nicht zu gefährden, wurde Jungheinrich kreativ – beispielsweise im März 2020: «Neben 15 Technikern aus dem After-Sales packten auch fünf Kollegen aus dem Büro von Jungheinrich Logistics Systems zwei Wochen lang in 10 m Höhe mit an», erinnert sich Jens Gjerlaug, Manager der Logistiksystemtechnik von Jungheinrich in Norwegen. «So konnten wir den Zeitplan für die Montage halten. Und für die Kollegen, die sonst im Büro arbeiten, war dieser Einsatz eine spannende Erfahrung und zugleich eine bleibende Erinnerung.»

www.jungheinrich.ch