Am Ball bleiben: R. Smith

Mit über 1,6 Mio. Flurförderzeugen und 8000 installierten Systemen trotzt die Gruppe weltweit steigenden Material-, Energie- und Logistikkosten sowie den anhaltenden Störungen in den Lieferketten. Ohne diesen ganz entkommen zu können. Gegenmassnahmen wurden ergriffen – und das erste Halbjahr gut bewältigt.

«Um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen und unsere Widerstandsfähigkeit zu stärken, haben wir zahlreiche substanzielle Massnahmen ergriffen», erläutert Vorstands-Chef Rob Smith. «Dazu gehören unter anderem die Stärkung unseres Zulieferernetzwerkes, eine dynamische Preisgestaltung, die Verlängerung von Leasingverträgen, um die kontinuierliche Verfügbarkeit von Flurförderzeugen bei unseren Kunden sicherzustellen, sowie noch flexiblere Produktionsabläufe in unseren Werken.»

Die Auftragseingänge innerhalb der Gruppe legten im ersten Halbjahr 2022 immerhin um 13,1 Prozent auf 6,6 Mrd. Euro (Vorjahr: 5,8 Mrd.) zu. Damit sei die Dynamik auch im zweiten Quartal – nicht zuletzt aufgrund der weiterhin starken Wachstumstrends in der Intralogistikbranche (Onlinehandel, Urbanisierung, demografischer Wandel und steigende Anforderungen der Kunden an Liefergeschwindigkeiten) – auf unverändert hohem Niveau geblieben.

Der Umsatz selbst wird mit 5,5 Mrd. Euro um 11,4 Prozent über dem Halbjahreswert 2021 (4,968 Euro) angegeben. Wie bereits im Vorquartal habe der Anstieg noch weitgehend aus Auftrags-Beständen vom Vorjahr sowie einer positiven Entwicklung des Servicegeschäfts resultiert. Dessen Anteil habe im Vergleich zum Vorjahr auf 40,5 Prozent um ein halbes Prozent zugelegt.

Insgesamt sei der globale Material-Handling-Markt im ersten Halbjahr moderat gewachsen. Die Nachfrage nach Flurförderzeugen bewege sich in den Absatzmärkten der Kion weiterhin über dem Vorjahresniveau. Bedingt durch die makroökonomischen Unsicherheiten und die ausgeprägten Liefereinschränkungen lasse die Dynamik im zweiten Quartal nach Einschätzung der Gruppe in allen Absatzregionen jedoch leicht nach.

Fotos: Kion

Der Weltmarkt für Supply-Chain-Lösungen sei weiterhin gewachsen. Der mittel- bis langfristige Wachstumstrend im Grunde intakt. Im Segment Industrial Trucks & Services (Flurförderzeuge und verbundene Dienstleistungen) habe sich im ersten Halbjahr 2022 die Zahl der Neubestellungen um 11,7 Prozent auf 173 700 Einheiten erhöht - wobei die eigentlichen Bestellzahlen im zweiten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 1,8 Prozent zurück gegangen seien. In allen Regionen sei jedoch die Nachfrage im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum übertroffen worden. Deutliche Zuwächse wurden in den Regionen EMEA und Americas verzeichnet. Dort habe der wertmässige Auftragseingang um 20 Prozent auf 4,827 Mrd. Euro deutlich zugelegt (Vorjahr: 4,021 Mrd. Euro). Der Anstieg im Neufahrzeuggeschäft gehe vorwiegend auf höhere Auftragseingänge bei Gegengewichtsstaplern bei einem weiter steigenden Anteil von Elektrostaplern zurück. Auch bei Lagertechnikgeräten liege das Segment im Plus. Im Servicegeschäft wurde der wertmässige Auftragseingang in nahezu allen Kategorien gesteigert. Lediglich bei Gebrauchtgeräten lag der Auftragseingang bedingt durch die derzeit eingeschränkte Verfügbarkeit unter dem Vorjahr.

Das Segment Supply Chain Solutions (Lieferketten-Lösungen) erzielte im ersten Halbjahr einen wertmässigen Auftragseingang von 1,865 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,869 Mrd. Euro) und lag damit nahezu auf Vorjahresniveau. Der Gesamtumsatz im Segment Supply Chain Solutions stieg um 12,9 Prozent auf 2,096 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,857 Mrd. Euro). Trotz der eingeschränkten Materialverfügbarkeit durch die Störungen in den Lieferketten wurden die Kundenprojekte insbesondere aus den Bereichen E-Commerce, Lebensmittel und Warenhandel weiter vorangetrieben.

Die Folgen des Kriegs in der Ukraine sowie die drohende Energiekrise und deren Auswirkungen auf die Absatz- und Beschaffungsmärkte seien derzeit nicht verlässlich abschätzbar, Prognosen also in jeder Hinsicht schwierig.

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