Gerade mal die «Hälfte» des 50jährigen Bestehens, das der Automatisierungs-Experte Witron am Stammplatz in Parkstein begeht – aber eben auch ein Grund zum Feiern: Der Intralogistik-Anbieter ist seit 25 Jahren auf den Britischen Inseln präsent. Heute sind es dort 70 Mitarbeitende.

«Begonnen hat alles mit einem Projekt für Universal Office Supplies», erzählt Jack Kuypers, Witrons Seniorchef für Nordwest-Europa. «Es folgten branchenübergreifend schnell weitere Kunden wie Pirelli Tyres, die Princes Group, Computacenter, Woolworth, Northern Foods und Cepac. Für Kunden wie den Lebensmitteleinzelhändler Sainsburys, Bosch Siemens Hausgeräte, Tetrapak oder den Wellpappen-Hersteller DS Smith haben wir sogar gleich mehrere automatisierte oder manuelle Logistik-Anlagen gebaut.»

Seit gut vier Jahren ist Duncan Pointon für den Vertrieb der automatisierten Logistik- und Kommissioniersysteme sowie die Betreuung der Kunden in UK zuständig.
War der Logistik-Generalunternehmer zunächst ausschliesslich für die Planung und Realisierung der Projekte verantwortlich, wurde das Leistungsportfolio über die Jahre sukzessive erweitert. So stammen bei Kunden wie beispielsweise dem Autoteile-Distributor FEBI, dem Health- and Beauty-Retailer Boots und dem Lebensmitteleinzelhändler TJ Morris neben der ganzheitlichen Materialfluss-Planung und sämtlichen IT- und Steuerungskomponenten ebenso die Fördertechnik, der Hochlauf sowie individuelle, optimal auf den Kunden abgestimmte Remote- und OnSite-Service-Modelle aus dem Hause Witron, erklärt der Ingenieur.

Duncan Pointon

«Unsere wirtschaftlichen, flexiblen und ergonomischen Omnichannel-Lösungen haben in der Logistikwelt inzwischen ein Alleinstellungsmerkmal. Darüber hinaus setzen unsere Kunden – und darauf sind wir besonders stolz – auf unsere Werte und Arbeitskultur: Ärmel hochkrempeln, Versprechen einhalten, zuverlässig und berechenbar sein, bodenständig bleiben», erklärt Pointon.

Speziell in der Logistik des Lebensmitteleinzelhandels und im Drogerie-Bereich sieht sich Witron als einer der Pioniere im Vereinigten Königreich. So arbeiten die beiden Sainsbury-Standorte in Hoddesdon und Stoke-on-Trend auch nach gut 20 Jahre Betrieb nach wie vor effizient und hochverfügbar. Das Boots Store Service Center (SSC) in Nottingham – seit 2007 in Betrieb – gehört zu den dynamischsten Logistik-Anlagen in Europa und ist für die Belieferung von mehr als 2300 Filialen verantwortlich. An einem Spitzentag werden dort fast 3 Mio. Pick-Einheiten kommissioniert. Speziell in der Corona-Pandemie habe sich die enorme Flexibilität der integrierten Witron-Systeme gezeigt, die innerhalb kürzester Zeit vom reinen Filialbelieferungs-Prozess zu leistungsstarken Omnichannel-Prozessen modifiziert wurden und im Lager nun auch das Home-Shopping-Geschäft von Boots unterstützen. Im Laufe des Jahres 2024 soll das neue Logistikzentrum des Handelsunternehmens TJ Morris mit Hauptsitz in Liverpool von Witron in Betrieb gehen.

Der Retailer ist europaweit einer der am schnellsten wachsenden und am besten bewerteten Einzelhändler Grossbritanniens. Betreibt das Familienunternehmen unter dem Brand «Home Bargains» zurzeit noch ca. 550 Shops, sollen es in wenigen Jahren bereits knapp an die 1.000 sein. Beinahe im Wochen-Rhythmus kommt eine neue Filiale dazu.

Fotos: Witron

Vertrieben wird ein breites Sortiment an Lebensmitteln, Haushaltswaren und General Merchandise-Produkten. Die mechanisierte Anlage ist für eine tägliche Kommissionierleistung von 646.000 Handelseinheiten ausgelegt. «Die Einzelhändler in UK brennen förmlich darauf, unsere intelligenten Omnichannel-Lösungen kennen zu lernen, wie beispielsweise die Palettier-Robotik-Lösung Order Picking Machinery (OPM) oder das All-in-One-Order-Fulfillment-System (AIO)», zeigt sich Duncan Pointon erfreut. «Perspektivisch müssen Händler in UK unterschiedlichste Herausforderungen stemmen – wie beispielsweise die Verfügbarkeit von Logistik-Mitarbeitenden, zunehmenden Kostendruck sowie erhöhte Logistikanforderungen in einem heterogenen Omnichannel-Umfeld. Die Lösungen von Witron passen ideal zu diesen Aufgaben – weil sie praxisbewährt sind und erfolgreich von marktführenden Handelsunternehmen weltweit sowohl für die Filialbelieferung als auch für den Online-Handel eingesetzt werden».

Eine hohe Nachfrage sowie das permanent wachsende Service-Geschäft sind Gründe, warum die aktuellen Büro-Räume in Stoke-on-Trend mittlerweile nicht mehr ausreichen und daher ein Umzug innerhalb der Stadt ansteht. Bezogen wird noch im Laufe des Jahres ein hochmodernes Office auf dem Gelände der renommierten Keele-University. Den Umzug organisiert Craig Golding, der bereits seit fast 20 Jahren als Service- und Maintenance-Experte für Witron arbeitet: «Unsere Kunden können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und wir gewährleisten mit unseren Service-Teams auf Basis einer breiten Dienstleistungspalette eine permanent hohe Verfügbarkeit aller Software- und Mechanik-Komponenten. So können die Logistikzentren weitgehend störungsfrei tagtäglich Tausende von Kunden über Filialen, Werkstätten oder Online-Shops mit Waren versorgen».

Craig Goldin

Die Witron-Firmengruppe wächst indes kontinuierlich. Beschäftigt Witron aktuell noch rund 4500 Mitarbeitende bei einem Jahresumsatz von 710 Mio. Euro, heisst es, werde der Umsatz demnächst wohl die Ein-Mrd.-Euro-Grenze überschreiten – mit dann mehr als 7000 Mitarbeitenden weltweit. Aktuell wird am Firmenhauptsitz in Parkstein eine neue 120.000 Quadratmeter grosse Fertigung für Fördertechnik-Komponenten und Schaltschränke in Betrieb genommen. Eine 200-Mio.-Euro-Investition, durch die sich die Firmenfläche mehr als verdoppelt.

www.witron.de