Konverteranlage in Tonstad. Foto: Tenne T / NordLink

Ab 2030 soll das Wasserkraftwerk Mågeli bei Tyssedal im Süden Norwegens jährlich fast 190 Gigawattstunden Grünstrom an die Deutsche Bahn liefern. Die Menge reicht, um für etwa eine Woche den Energiebedarf der täglich rund 40.000 Züge im «nördlichen Kanton» zu decken.

Möglich wird das durch das Nordseekabel Nordlink, das die Stromnetze Norwegens und Deutschlands seit April direkt miteinander verbindet. Die DB schliesst damit den ersten grenzüberschreitenden, langlaufenden Ökostrom-Vertrag, Cross-Border-PPA genannt. Partner ist das staatliche norwegische Energieunternehmen Statkraft mit Sitz in Oslo. Im Vergleich mit einer ähnlich grossen Menge aus Kohlekraft werden durch die Wasserkraft aus Norwegen pro Jahr bis zu 146.000 Tonnen CO2 gespart.

Erdkabel-Trommel
DB-Vorstands-Chef Richard Lutz: «Zehn Jahre früher als bislang geplant werden wir schon bis 2040 komplett klimaneutral sein. Unsere ehrgeizigen Klimaschutzpläne lassen sich aktuell kaum mehr nur mit dem verfügbaren Angebot an Grünstrom in Deutschland decken. Dieser Vertrag hat damit strategische Bedeutung – für beide Partner wie auch für den Klimaschutz.»

Querschnitt durch das Seekabel
Mehr als 100.000 Tonnen jährliche CO2-Einsparung und fast vier Tage nachhaltigen Bahnverkehr im Schienennetz bringen zwei weitere Grünstrom-Verträge, die die DB in Deutschland abgeschlossen hat: Für zehn Jahre werden mehr als 90 Gigawattstunden Wasserkraft aus dem Schwarzwald jährlich an die DB geliefert. Partner des 2023 beginnenden Vertrags ist RWE.

Konverterstation in Tonstad
Bereits ab dem kommenden Jahr bereichert Windstrom aus Hohen Pritz in Mecklenburg-Vorpommern für zwei Jahre das Grünstrom-Portfolio. Dabei handelt sich um Ökostrom aus einem mehr als 20 Jahre alten Windpark, dessen staatliche Förderung ausgelaufen ist. Durch den Vertragsabschluss werden die Windräder weiterhin fast 40 Gigawattstunden Grünstrom pro Jahr erzeugen. Vertragspartner ist das Unternehmen Ane Energy.

Generatorstation in Mågeli. Bild: statkravt
Aktuell deckt die DB nach eigenen Angaben über 61 Prozent (2014: 42 Prozent) der zehn Terawattstunden Bahnstrombedarf pro Jahr mit erneuerbaren Energien.

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Video zum Bau der Kabelverbindung NordLink