Neben dem Wettbewerb im «Tunneling», der im September in Las Vegas ausgetragen werden soll, hat das schweizerische «Swissloop»-Team ein weiteres Problemfeld ausgemacht, das verschärft angegangen werden soll: Das Schweben mit dem Linearmotor erzeugt mehr Hitze, als das blosse Tempo in der Röhre.

Das Zürcher Team setzt weiterhin auf einen linearen Induktionsmotor, statt auf herkömmliches Rollmaterial. «Durch die Forschung am letztjährigen Pod haben wir gemerkt, dass das Fahren auf Rädern ab einer gewissen Geschwindigkeit unsere grösste Einschränkung ist», erklärt Yvan Bosshard, Projektleiter bei Swissloop, bevor er dieser Tage zu einem Austausch über ganz Europa verteilter Teams nach Valencia fuhr. Neu ist der Antrieb nicht mehr zweiseitig und symmetrisch, sondern befindet sich oberhalb der Fahrschiene. «Der Motor ist dadurch nicht nur vorwärts ausgerichtet, sondern auch aufwärts. Dadurch schaffen wir die Levitation», sagt Bosshard. Und tatsächlich: Schaut man beim Starten des Motors genau hin, macht der Pod einen kleinen Satz um dann einige Millimeter über der Fahrschiene aus Aluminium zu schweben.

Fotos: EMPA

Da das Schweben zahlreiche neue Herausforderungen mit sich bringt, ist die Geschwindigkeit vorerst in den Hintergrund gerückt. «Das Tempo wird automatisch folgen, wenn das Schwebekonzept ausgereift ist», sagt Bosshard. Vor allem der Sensorik komme nun eine grössere Bedeutung zu. «Wir müssen die Lage des Fahrzeugs ständig kontrollieren und wenn nötig während der Fahrt korrigieren können und setzen dazu weitaus mehr Sensoren ein als in den letzten Jahren», so der Ingenieur. Entsprechend ist auch die Regelungstechnik komplexer geworden; das Potenzial für weiterführende Forschung – und damit für die Arbeit des nächsten Swissloop-Teams – ist also bereits identifiziert: «Der Motor wird durch das Schweben sehr heiss und müsste im nächsten Prototypen aktiv gekühlt werden. Mit Hitzesensoren können wir im Motor wertvolle Informationen für die Weiterentwicklung sammeln.»

Stephan Kälin / klk.

www.empa.ch